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Eine kolumbianische Tragödie.
Vertreibung nach Plan

Deutschland 1998, 28 min.

In der Provinz Chocó im Nordwesten Kolumbiens leben etwa eine Million Menschen, Schwarze und Indianer. Die Menschen sind zwar arm, aber ihr Problem ist der Reichtum des Landes, auf dem sie leben: gigantische Bodenschätze und riesige Erdölvorkommen. Zusammen mit internationalen Konzernen plant die Regierung, aus der Region eine Wirtschaftszone zu machen. In diesen Plänen kommen die Bewohner selbst nicht vor. 20.000 Menschen wurden seit Februar 1997 vertrieben, hunderte ermordet. Unter dem Deckmantel der Guerillabekämpfung tobt ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung, der von der Weltöffentlichkeit nicht wahrgenommen wird. Die Landbevölkerung wird vertrieben, um die Guerilla in den Bergen auszuhungern. Denn solange die Guerilla Ölpipelines in die Luft jagt oder Firmenmitglieder entführt, werden hier in Zukunft keine internationalen Konzerne investieren. Im Juli 1998 trafen sich Führungskader der Guerilla mit Vertretern gesellschaftlicher und kirchlicher Gruppen in Würzburg. Die Guerilla verzichtet danach zwar auf Anschläge und Entführungen. Doch solange der Staat die von ihm unterstützten paramilitärischen Gruppen nicht auflöst und verfolgt, wird der Krieg um Land und Bodenschätze weitergehen.

Kontakt: SWR, Hans-Bredow-Str., 76530 Baden-Baden,
Tel. 07221-929-2826, Fax 07221-929-6324

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Buch/Regie: Rita Erben
Kamera: Reinhard Hornung
Ton: Rudi von Geramb
Schnitt: Jutta Guttschmidt
Fernsehanstalt/Produktion: SWR