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      Die Hungermacher
Deutschland 2002, 52 min.
 
 

Buch/Regie: Ashwin Raman, Manfred Ladwig Kamera: Raja Rao, Pravin Patil, Ashwin Raman Ton: Munna Sebastian, Rahul Shinde Schnitt: Thomas Müller Fernsehanstalt/Produktion: SWR, Red. Peter Latzel Verfügbare Formate: BETA-SP, VHS

   

In Essaipet, einem Dorf im südindischen Bundesstaat Andrah Pradesh, trauert eine Bäuerin um ihren Mann. Im letzten Sommer nahm er sich das Leben, weil er keinen Ausweg aus der Schuldenfalle sah. In Rom findet zur gleichen Zeit der 5. Welternährungsgipfel statt. Repräsentanten der Dritten Welt nennen diesen UN-Gipfel den „Gipfel der Zeitverschwendung“. Denn die Zahl der Hungernden auf dem Planeten hat sich seit Einführung dieses Gipfels nicht wesentlich reduziert. Der Film zeigt am Beispiel Indiens, insbesondere des Bundesstaats Andrah Pradesh im Süden des Landes, die vielfältigen Ursachen des weltweiten Hungers. Es stellt aber auch unterschiedliche Lösungsansätze zu seiner Bekämpfung vor. Nicht nur Naturkatastrophen und Krieg verursachen unzureichende Ernährung von Menschen – die Gründe für lebensbedrohlichen Hunger sind weitaus komplexer: Besitzverteilung von Grund und Boden, zentrale Entscheidungen über die Bebauung des Agrarlandes, Ansatzmöglichkeiten der Ernte, globale Wirtschaftsfaktoren und vieles andere. Hunger ist häufig ein verstecktes, schleichendes Phänomen. Permanente Unterernährung schwächt die Menschen, führt zu Krankheiten und schließlich zum Tod. Zur Zeit hungern weltweit etwa 800 Millionen Menschen, 170 Millionen davon sind Kinder. Der Kampf gegen den Hunger hat viele Gesichter. Ein Ausweg wird von vielen in der Gentechnik gesehen. Sie soll die Nahrungsmittelerträge wesentlich steigern. Das ist auch das Ziel von Vananda Shiva, der Trägerin des alternativen Nobelpreises. Auf ihrer Farm praktiziert sie erfolgreich ertragssteigernde Anbaumethoden, jedoch ohne Gentech-, Pestizid- oder Düngemitteleinsatz. Das erklärte Ziel der UNO ist es, die Zahl der Hungernden weltweit bis 2015 zu halbieren. Der Film macht die Schwierigkeiten, aber auch die Chancen deutlich, dieses Ziel zu erreichen.

 
     
Kontakt:
SWR, 76522 Baden-Baden, Tel. 07221-929-2107, Fax 07221-929-4360, e-mail: Peter-Michael.Latzel@swr.de