Die
Hungermacher
Deutschland 2002, 52 min. |
|||||
|
In
Essaipet, einem Dorf im südindischen Bundesstaat Andrah Pradesh,
trauert eine Bäuerin um ihren Mann. Im letzten Sommer nahm er sich das
Leben, weil er keinen Ausweg aus der Schuldenfalle sah. In Rom findet
zur gleichen Zeit der 5. Welternährungsgipfel statt. Repräsentanten
der Dritten Welt nennen diesen UN-Gipfel den „Gipfel der
Zeitverschwendung“. Denn die Zahl der Hungernden auf dem Planeten hat
sich seit Einführung dieses Gipfels nicht wesentlich reduziert. Der
Film zeigt am Beispiel Indiens, insbesondere des Bundesstaats Andrah
Pradesh im Süden des Landes, die vielfältigen Ursachen des weltweiten
Hungers. Es stellt aber auch unterschiedliche Lösungsansätze zu seiner
Bekämpfung vor. Nicht nur Naturkatastrophen und Krieg verursachen
unzureichende Ernährung von Menschen – die Gründe für
lebensbedrohlichen Hunger sind weitaus komplexer: Besitzverteilung von
Grund und Boden, zentrale Entscheidungen über die Bebauung des
Agrarlandes, Ansatzmöglichkeiten der Ernte, globale Wirtschaftsfaktoren
und vieles andere. Hunger ist häufig ein verstecktes, schleichendes Phänomen.
Permanente Unterernährung schwächt die Menschen, führt zu Krankheiten
und schließlich zum Tod. Zur Zeit hungern weltweit etwa 800 Millionen
Menschen, 170 Millionen davon sind Kinder. Der Kampf gegen den Hunger
hat viele Gesichter. Ein Ausweg wird von vielen in der Gentechnik
gesehen. Sie soll die Nahrungsmittelerträge wesentlich steigern. Das
ist auch das Ziel von Vananda Shiva, der Trägerin des alternativen
Nobelpreises. Auf ihrer Farm praktiziert sie erfolgreich
ertragssteigernde Anbaumethoden, jedoch ohne Gentech-, Pestizid- oder Düngemitteleinsatz.
Das erklärte Ziel der UNO ist es, die Zahl der Hungernden weltweit bis
2015 zu halbieren. Der Film macht die Schwierigkeiten, aber auch die
Chancen deutlich, dieses Ziel zu erreichen. |
||||
Kontakt: SWR, 76522 Baden-Baden, Tel. 07221-929-2107, Fax 07221-929-4360, e-mail: Peter-Michael.Latzel@swr.de |