Kabul -
Wiedergeburt einer Stadt
Deutschland 2002, 45 min. |
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Buch/Regie: Elke Windisch Kamera: Jurij Brodskij Ton: Wladimir Karin Schnitt:
Steffen Werner Fernsehanstalt/Produktion: MDR, Arte Red.
Katja Wildermuth, Ottonia Media GmbH Verfügbare Formate: BETA-SP,
VHS |
Ein alter Mann sucht nach seiner
Vergangenheit. Hier, wo jetzt von Granaten zerfetzte Mauern stehen, muss
einst der berühmte Vier-Dächer-Basar gewesen sein, oder hier das
Villenviertel für die reichen Kabuler in Wasir Akbar Khan. Abdullah
Breshna hat es in den 60er und 70er Jahren, als er der führende
Baufachmann in ganz Afghanistan war, selbst entworfen. Heute, nach über
20 Jahren, ist der gelernte Architekt und einstiger Schüler von Egon
Eiermann aus dem Karlsruher Exil in sein Heimatland zurückgekehrt. Tief
erschüttert über die Zerstörung und die Mutlosigkeit in seiner Stadt,
aber auch voller Optimismus und Tatendrang, soll er im Auftrag des Städtebauministeriums
neue Häuser und Viertel entwerfen, und er hat such schon eine Idee:
Lehm sei der Schlüssel zur Zukunft, ein in Europa hochmoderner
Baustoff, von dem es hier genug gebe. Breshna trifft sich regelmäßig
mit dem Wiederaufbauminister Amin Farhang, der ebenfalls aus Deutschland
zurückgekehrt ist. Farhang ist einer der wenigen Politiker mit
Westkontakten, der auch in seinem chaotischen Büro in einem Hotelzimmer
des heruntergekommenen Interconti etwas bewegen kann. Denn noch bewegt
sich nicht viel in Afghanistan. Die Dollarmilliarden der Geberländer
wurden zwar angekündigt, aber die Investoren aus Europa und den USA
warten noch auf die neue Regierung, auf die Verbesserung der
Infrastruktur oder generell auf klare Verhältnisse. Nur die
wohlmeinenden Hilfsorganisationen sind aktiver denn je. Viele sind in
den letzten Monaten gekommen, fast zu viele. Konkurrenz lässt sich da
kaum vermeiden, und Projekte, die an den Bedürfnissen der Bevölkerung
vorbei gehen, auch nicht. |
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