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    Schmutzige Geschäfte:
2. Der handliche Tod - Kleinwaffen contra Entwicklung

Deutschland
2002, 29 min.
 
 

Buch/Regie: Walter Heinz, Matthias Merziger Kamera: Hape Conrad, Herbert Jüngling, Markus Müller-Engelke, Gerhard Thiele Schnitt: Karin Böhling-Töpper Fernsehanstalt/Produktion: ZDF, Red. Kirche und Leben, Rita Döbbe, Michaela Pilters, Doc.Station Medienproduktion Verfügbare Formate: DigiBETA, VHS

 

   

Im ländlichen Kenia werden Streitigkeiten um Land und Vieh mittlerweile mit Kleinwaffen ausgetragen. Kenia steht mit diesem Problem nicht allein da. Mit dem Ende des kalten Kriegs haben viele westliche Staaten ihre Bestände abgebaut. Neue Märkte entstanden vor allem in den bürgerkriegsgeschüttelten Regionen Afrikas. Viel zu viele Waffen sind im Umlauf und verhindern Entwicklungs- und Aufbauarbeit. Die Waffen gelangen zumeist über die durchlässigen Grenzen zu Sudan, Somalia und Äthiopien nach Kenia. Die Hauptproduktionsstätten dieser Waffen liegen in den USA, Großbritannien, Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Südafrika, China und der Ukraine. 80% der Waffen werden legal gehandelt und in befreundete Staaten verkauft, von wo aus sie in die ganze Welt weiterverkauft werden. Daneben verkaufen Waffenhersteller auch Lizenzen zum Nachbau. Heuten werden Rüstungsexporte deutlich restriktiver behandelt, Krisengebiete sind tabu. Auch die Bundeswehr hat dazu gelernt. Noch in den 90er Jahren wurden 300.000 Waffen aus NVA-Beständen unkontrolliert verkauft, heute werden Altbestände vernichtet. Kritikern reicht diese Politik jedoch nicht aus. Die Bundeswehr selbst wird bei ihren Auslandseinsätzen, etwa auf dem Balkan oder in Afghanistan, massiv mit dem Problem Kleinwaffen konfrontiert. Streifengänge sind bei einer „hoch gerüsteten“ Bevölkerung gefährlich. Erst nach aufwändigen Entwaffnungsaktionen kann so etwas wie Sicherheit eintreten. Waffenschmuggel ist auch in Kenia ein lukratives Geschäft. Auf dem flachen Land, wo die Massen der Bürgerkriegsflüchtlinge aus Kenias Nachbarstaaten ankommen, sieht es noch hoffnungsloser aus. Die Flüchtlinge haben ihre Häuser, ihr Vieh und ihre Felder verloren. Aber viele nehmen mit, was am leichtesten zu transportieren und ihre wertvollster Besitz ist – ihre Waffen. Was der Staat Kenia nicht vermag, versuchen Nicht-Regierungsorganisationen wie SALIGAD oder Nairobi Peace Initiative, die Aufklärung, Vernetzung und Hilfe vor Ort anbieten.

 
     
K
ontakt: ZDF, Red. Kirche und Leben, 55100 Mainz, Tel. 06131-70-2320, Fax 06131-70-2444, e-mail: döbbe.r@zdf.de