Schmutzige
Geschäfte 3. Die Kinder als Opfer - Kokainkrieg in Kolumbien Deutschland 2002, 29 min. |
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Buch/Regie: Frank
Buchwald, Stephanie Gargosch Kamera:
Philippe Guinet, Ricardo Restrepo Schnitt:
Valeria Valenzuela Fernsehanstalt/Produktion:
ZDF, Red. Kirche und Leben, Rita Döbbe, Michaela Pilters, Doc.Station
Medienproduktion Verfügbare
Formate: DigiBETA, VHS
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Irma
und Jorge leben in den Slums von Medellín und gehören – wie tausend
andere - zu den Kindern des Kokainkrieges. Medellín, die berüchtigte
Kapitale des kolumbianischen Kokain-Business, ist seit Jahrzehnten
Schauplatz eines erbarmungslosen Drogenkrieges. Aber die Drahtzieher
sind heute nicht mehr Mafiabosse wie Pablo Escobar, dessen Killer Medellín
in den 80er Jahren zur mörderischsten Stadt der Welt machten. Es sind
die Bürgerkriegsparteien, die das schmutzige Geschäft mit Kokain übernommen
haben. Die Guerillagruppen von links und rechts streiten schon längst
nicht mehr um Weltanschauung und Utopien von einer gerechteren
Gesellschaft: Sie kämpfen mit äußerster Härte und Skrupellosigkeit
um Anbauflächen für Koka und Transportwege für den Drogenhandel. Die
Leidtragenden der täglichen Gewalt sind vor allem die Kinder von Medellín.
Allein im vergangenen Jahr verloren in Medellín fast 1.000 Kinder ihre
Eltern, die der Gewalt zum Opfer fielen. Weitere 400 Jungen und Mädchen
sind auf sich selbst gestellt, weil ihre Eltern verschwunden sind,
verschleppt oder entführt wurden. Hinzu kommen 2.000 Kinder, die auf
der Flucht vor der Gewalt ihre Familie verloren. Besonders erschreckend
ist, dass mehr als 100 Kinder vorsätzlich ermordet wurden. Sie gerieten
ins Visier der Killer, weil sie verdächtigt worden waren, mit einer der
Bürgerkriegsparteien zusammengearbeitet zu haben. Lange Zeit kümmerte
sich kaum jemand um diese Kinder, nun aber hat die Sozialpastorale des
Erzbistums Medellín den Kampf gegen den Teufelskreis der Gewalt
aufgenommen. Eine Bewegung der Kinder gegen den Kokainkrieg hat sich
unter Mithilfe der Katholischen Kirche gegründet. Die Gruppe, die sich
„Sembradores de Paz“, Friedenspflanze nennt im Gegensatz zu den
Kokapflanzen, die „Sembradores de Coca“ heißen, leistet mit
finanzieller Unterstützung der Gesellschaft für technische
Zusammenarbeit (GTZ) „erste Hilfe“ für die schwer geschädigten
Seelen der Kinder |
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Kontakt: ZDF, Red. Kirche und Leben, 55100 Mainz, Tel. 06131-70-2320, Fax 06131-70-2444, e-mail: döbbe.r@zdf.de |