Kolumbianischer
Frieden Kolumbien, Deutschland, England 2003, 77 min. |
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Buch/Regie: Adelaida Trujillo, Patricia Castanu Kamera: Adelaida Trujillo,
Patricia Castanu, Colbert Garcia Ton: Gustavo de La Hoz Musik:
Ian Hill Schnitt: Monica Henriquez Fernsehanstalt/Produktion:
ZDF/Das kleine Fernsehspiel, Red. Burkhard Althoff, Faction Films Verfügbare
Formate: BETA-SP, VHS |
Kolumbien ist eines der gewalttätigsten
Länder der Welt. Mord, Entführung und Drogen bestimmen das Bild des südamerikanischen
Landes. Was die Medien dabei ausblenden ist die Existenz der
kolumbianischen Zivilgesellschaft, das Leben der Menschen, die
versuchen, in einem Klima ständiger Bedrohung ein normales Leben zu führen
und den immerhin teilweise funktionierenden, immer bedrohten Rechtsstaat
zu verteidigen. Die Filmemacherinnen, sowie ihr Mitarbeiter Colbert García,
haben während der letzten vier Jahre ihr Leben, ihre Arbeit und die
Entwicklungen in Kolumbien – wo während dieser Zeit
Friedenverhandlungen zwischen der Guerillaorganisation FARC und der
Regierung stattfanden – aufgezeichnet und zu einem Filmtagebuch
gestaltet. Sie geben Einblick in die Geschichte der verschiedenen
Guerillagruppen und der Paramilitärs, in die Ursprünge des
Drogenhandels und der „Entführungsindustrie“. Ihr Blick richtet
sich aber vor allem auf den Einfluss, den ein permanenter
Ausnahmezustand auf ihre Beziehungen, Freundschaften, Familien und
Arbeit hat und welche Hoffnungen und Ängste mit dem Verlauf der
Friedensverhandlungen verbunden sind. Der Film zeichnet ein Portrait über
den ‚Alltag in den Zeiten des Krieges’ und gibt Einblicke in die
Realität eines Landes, in dem die Konflikte zwischen Erster und Dritter
Welt prototypisch sichtbar werden. Er erzählt von der Enttäuschung über
den Wandel ursprünglich politisch motivierter Bewegungen nach dem Ende
der Konfrontation der großen ideologischen Blöcke. Und er zeigt die
Ankunft der Kriegslogik des 21. Jahrhunderts, in der die US-Liste der
terroristischen Organisationen – auf der auch die kolumbianischen
Paramilitärs und Guerillagruppen stehen – die neue Frontlinie
vorgibt. Eine Kriegslogik, in der die Hoffnung auf Verhandlungslösungen
von Konflikten schwindet. |
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Kontakt: ZDF/Das kleine Fernsehspiel, 55100 Mainz, Tel. 06131-70-2730, Fax 06131-70-9411, e-mail: schilling.m@zdf.de |