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Buch/Regie: Ebbo Demant Kamera: Jürgen Bolz Ton: Stefan Sommer Schnitt:
Karen Bohnenkamp Fernsehanstalt/Produktion: SWR, Red. Teleglobus,
Roberto Sanchez Verfügbare Formate: BETA-SP, VHS
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Am 6. Januar 1641 unterzeichneten die Abgesandten des
spanischen Königs und die Mapuche-Indianer den „Vertrag von Quillem“.
Damit errangen zum ersten Mal Ureinwohner im Süden Amerikas den völkerrechtlichen
Status einer unabhängigen Nation. Der Vertrag regelt die Grenzziehung
zwischen beiden Hoheitsgebieten, den Mapuche wurde das Hoheitsrecht über
zehn Millionen Hektar südlich des Bio-Bio Flusses zuerkannt. 1860
begannen die Republik Chile und Argentinien in das Mapuche-Territorium
vorzudringen. In einem nicht erklärten Krieg über zwei Jahrzehnte
wurden die Mapuche unterworfen und ihr Land zwischen Argentinien und
Chile aufgeteilt. Widerrechtliche Aneignungen, vom Staat geduldet,
sittenwidrige Verträge, willkürliche Gesetze nahmen den Mapuche immer
mehr Rechte. Während der Diktatur Pinochets wurden die letzten
Mapuche-Ländereien privatisiert und die Mapuche-Gemeinschaften aufgelöst.
Ihre Kultur wurde diskriminiert, ihre Führer verfolgt und ermordet. In
Chile und Argentinien leben heute noch etwa 1,6 Millionen Mapuche, der
Landverlust trieb die meisten von ihnen in die Städte. In den letzten
Jahren begannen sich die Mapuche verstärkt zusammenzuschließen, um
ihre kulturelle Identität wiederzubeleben, aber auch um ihren
Landbesitz zurückzufordern. Viele Dorfgemeinschaften begannen, den früheren
Besitz, vor allem Wälder, deren Nutzung mittlerweile von
internationalen Konzernen betrieben wurde, zu besetzen. Die Mapuche
verlangen die konstitutionelle Anerkennung als indigenes Volk. Eine
ihrer wichtigsten Organisationen ist der „Consejo de Todas las Tierras“
in Temuco, einer ihrer Führer Aucan Huilcaman. Von diesen Auseinandersetzungen, von der Arbeit des „Consejo de Todas las
Tierras“, von dem jungen Mapuche-Führer Aucan berichtet die
Reportage.
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