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    Mapuche - Chiles Indianer im Kampf
Deutschlan
d 2002, 29 min.
 
 

Buch/Regie: Ebbo Demant Kamera: Jürgen Bolz Ton: Stefan Sommer Schnitt: Karen Bohnenkamp Fernsehanstalt/Produktion: SWR, Red. Teleglobus, Roberto Sanchez Verfügbare Formate: BETA-SP, VHS

   

  Am 6. Januar 1641 unterzeichneten die Abgesandten des spanischen Königs und die Mapuche-Indianer den „Vertrag von Quillem“. Damit errangen zum ersten Mal Ureinwohner im Süden Amerikas den völkerrechtlichen Status einer unabhängigen Nation. Der Vertrag regelt die Grenzziehung zwischen beiden Hoheitsgebieten, den Mapuche wurde das Hoheitsrecht über zehn Millionen Hektar südlich des Bio-Bio Flusses zuerkannt. 1860 begannen die Republik Chile und Argentinien in das Mapuche-Territorium vorzudringen. In einem nicht erklärten Krieg über zwei Jahrzehnte wurden die Mapuche unterworfen und ihr Land zwischen Argentinien und Chile aufgeteilt. Widerrechtliche Aneignungen, vom Staat geduldet, sittenwidrige Verträge, willkürliche Gesetze nahmen den Mapuche immer mehr Rechte. Während der Diktatur Pinochets wurden die letzten Mapuche-Ländereien privatisiert und die Mapuche-Gemeinschaften aufgelöst. Ihre Kultur wurde diskriminiert, ihre Führer verfolgt und ermordet. In Chile und Argentinien leben heute noch etwa 1,6 Millionen Mapuche, der Landverlust trieb die meisten von ihnen in die Städte. In den letzten Jahren begannen sich die Mapuche verstärkt zusammenzuschließen, um ihre kulturelle Identität wiederzubeleben, aber auch um ihren Landbesitz zurückzufordern. Viele Dorfgemeinschaften begannen, den früheren Besitz, vor allem Wälder, deren Nutzung mittlerweile von internationalen Konzernen betrieben wurde, zu besetzen. Die Mapuche verlangen die konstitutionelle Anerkennung als indigenes Volk. Eine ihrer wichtigsten Organisationen ist der „Consejo de Todas las Tierras“ in Temuco, einer ihrer Führer Aucan Huilcaman. Von diesen Auseinandersetzungen, von der Arbeit des „Consejo de Todas las Tierras“, von dem jungen Mapuche-Führer Aucan berichtet die Reportage.

 
     
Kontakt: SWR, Red. Auslandsreporter, Neckarstr. 30, 70190 Stuttgart, Tel. 0711-929-3428, Fax 0711-929-3723, Roberto.Sanchez@swr.de