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      Im Niemandsland
Türkei 2002, 89 min.

 
 

Buch/Regie: Tayfun Pirselimoğlu Kamera: Colin Mounier Ton: Nuh Mete Deniz Musik: Cengis Onural Schnitt: Şevket Uysal Darsteller: Zuhal Olcay, Michael mendek, Parkan Özturan, Meral Okay, Ruhi Sari, Devin Özgür Cinar Fernsehanstalt/Produktion: ZDF/Arte, Red. Anne Even, Mine Film, Luna-Film Verfügbare Formate: DigiBETA-SP, VHS

   

Türkei heute. Der Film befasst sich mit dem Problem jener spurlos verschwundenen Menschen, zumeist politischer Aktivisten, die irgendwann vielleicht in einem Leichenschauhaus auftauschen. Die Zahl geht in die Tausende. Wir begleiten die Reise einer verzweifelten Mutter auf der Suche nach ihrem verschollenen Sohn von Istanbul bis in das kurdische Gebiet an der Grenze zu Syrien. Die 40jährige Sükran arbeitet als Fahrkartenverkäuferin am Istanbuler Hauptbahnhof. Der Tod ihres kurdischen Ehemannes hatte politische Hintergründe. Eines Tages verschwindet auch ihr einziger Sohn Veysel, der ihr ganzer Lebensinhalt war. Es beginnt eine lange und verzweifelte Suche. Sie ist sicher, dass er noch lebt. Immer wieder geht sie zur Polizei. Die Termine im Leichenschauhaus für „unidentifiziert aufgefundene Ermordete“ werden zur Tortur. Sükran kann nicht verstehen, dass Veysels Verlobte Sule sich mit seinem Tod abfinden will. Sie kämpft weiter. Als Hali, ein Freund und Kollege Veysels, ebenfalls verschwindet, verfolgt Sükran dessen Spuren in der Hoffnung, auf ihren Sohn zu stoßen. Der Weg führt sie ins kurdische Gebiet an der Grenze zu Syrien. Auch hier versucht sie, Hilfe von der Polizei, dem Militär, der Mafia und Derwish Aga zu bekommen. Man führt sie zu einem jungen Mann, der ebenfalls Veysel heißt, aber nicht ihr Sohn ist. Am nächsten Tag wird sie ins örtliche Leichenschauhaus gebracht, um einen Toten zu identifizieren. Es ist Veysel, den sie am Vortag getroffen hat. Sükran weiß nun, dass sie keine Chance mehr hat, ihren Sohn lebend wiederzufinden und gibt den Toten als ihren Sohn aus. Der Film erinnert an die politischen Filme der 70er Jahre aus Italien, das Klima der Ohnmacht, der ständigen Bedrohung, die Hilflosigkeit des Einzelnen gegenüber einem undurchdringlichen Dickicht von Politik und Verbrechen.

 
     
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