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    Die Weltelf
Elf Kinder und ihre Liebe zum Fußball

Deutschland 2001, 100 min.
 
 

Buch/Regie: Christoph Weber, Bernd Wilting Kamera: J. Aadams, K. Grittner Ton: U. Haverkämper, A. Schmidt, N. Schröder, A. Fragel Musik: A. Schäfer Schnitt: R. Nelissen Fernsehanstalt/ Produktion: ZDF, Red. Kultur und Wissenschaft, Martin Pieper, Arte, Taglicht Media
Verfügbare Formate: BETA-SP, VHS

   

Der Traum: Einmal das große Geld verdienen. Endlich raus aus dem Elend, weg aus der Bedrohung, weg aus der Heimat. Und anderswo das Glück machen. Elf Kinder, rund um den Globus, für die Fußball alles bedeutet und längst kein Spiel mehr ist. Was sie antreibt, ist die Hoffnung und die Angst zu-gleich: Gibt es ihn, den Ort, an dem wirklich alles anders und besser ist?
Da ist Malindo, der Torwart mit den Handschuhe, die ihm viel zu groß sind. Er lebt bei seiner Mutter und seiner Tante in den Slums von Maputo, der Hauptstadt von Mozambique. Der Vater ist weg, vermutlich in Südafrika, so genau weiß das keiner.
Mika, der Inuit aus Nuuk, hat noch das Jagen und Fischen gelernt. Aber davon kann in der kalten und unwirtlichen Eislandschaft Grönlands längst keiner mehr leben.
Chula, die „Schöne“, lebt bei ihrer Mutter am Rande von Havanna, Kuba. Ausgerechnet hier in der Männergesellschaft träumt sie von einer Fußballkarriere und spielt als einziges Mädchen Fußball.
Das runde Leder führt auch Gegner zusammen: In Israel, an der Grenze zum Westjordanland, spielen Rayi, der Israeli, und Muhammed, der Palästinenser miteinander Fußball. Dadurch lernen sie den Blick, den Feindschaft und Krieg zur Zeit verstellen: den Blick von Menschen auf Menschen.
Estefanio in Osttimor, dessen Familie sich im letzten Moment vor den mordenden indonesischen Milizen retten konnten, findet im Fußball zurück zu dem, was er ansonsten längst verloren hat: zur Kindheit.
Karma ist buddhistischer Mönch und lebt in einem Kloster in Nepal.
Mittendrin Moritz, das Scheidungskind aus Köln, der seine Einsamkeit mit Konsum und seine Frust mit Fußball kompensiert.
Schließlich erzählt der Film von Hugo und Cheo, die sich jeder auf seine Weise durch den Dschungel von Medellin, der Welthauptstadt der Kriminalität schlagen.
Giovanni hat noch die besten Chancen, seinen Traum zu verwirklichen: Der Sohn afrikanischer Einwanderer hat es bis zur besten Fußballschule Frankreichs geschafft, beim FC Nantes. Der Film lässt aber auch den Preis erahnen, den Giovanni für den Erfolg zahlt.
„Die Weltelf“ fügt die Szenen aus dem Leben dieser elf Kinder so zusammen, dass ein international gültiges Bild von Kindheit schlechthin entsteht. Während der Film scheinbar weit entfernt liegende Lebenswirklichkeiten miteinander verbindet, stellen sich immer wieder überraschende sowie unerwartete Ähnlichkeiten und Kontraste ein. Zusammengehalten wird dieses Mosaik kindlichen Lebens durch das, was alle Kinder teilen: Die Liebe zum Spiel, zum Fußballspiel.

 
     
Kontakt: ZDF, Red. Kultur und Wissenschaft/Arte, 55100 Mainz, Tel. 06131-70-6204, Fax 06131-70-9869, e-mail: pieper.m@zdf.de