Mädchengeschichten: Schwestern der langen Nacht Deutschland 2004, 30 min. |
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Buch/Regie:
Bettina Haasen
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Verschämt schaut Rhaissa in die Kamera, dann wieder senkt sich ihr Blick
und sie lacht. Lacht über das, was ihre Freundin Fatimata über den
jungen Mann sagt, der in wenigen Tagen ihr Ehemann sein wird. Effad sei
nicht besonders schön und habe auch nicht besonders viel "Ashek"
(Stolz). Rhaissa wird ihn trotzdem heiraten. Effad hat um Rhaissa
geworben, die Eltern haben zugestimmt, und so fügt sie sich ihrem
Schicksal. Ein letztes Mal wird Rhaissa die Ziegen hüten, in der Weite
des nigrischen Air-Gebirges singen und Mädchen sein. Was danach folgt,
sind sechs lange, ruhige Tage und Nächte im Zelt der Mutter. Nach dem
Moralkodex der Ergebenheit, dem "Takaraket", darf die Braut
das Zelt bis zur Nacht der Eheschließung nicht mehr verlassen und nicht
mehr sprechen. Nur die Frauen der Familie und ihre Freundin Fatimata
haben Zugang zu ihr. Von ihnen erfahren wir auch, wovon die junge Braut
nicht sprechen darf. Rhaissa zieht sich immer mehr in sich zurück, während
draußen die Dorffrauen das Zelt der Braut errichten und die ersten
Hochzeitsgäste in schönen Gewändern auf geschmückten Kamelen
eintreffen. „Schwestern der langen Nacht" ist ein Beitrag der
3sat-Dokumentarfilmreihe "Mädchengeschichten". Die Filme
porträtieren 17-jährige Mädchen aus verschiedenen Ländern der Welt.
Regie führen ausschließlich Frauen, von denen die meisten aus den
Herkunftsländern der Mädchen stammen. So repräsentieren die "Mädchengeschichten"
nicht nur verschiedene Lebensentwürfe junger Frauen, sondern auch
unterschiedliche dokumentarische Erzählweisen internationaler
Regisseurinnen. Eine
52-minütige Fassung gibt es unter dem Titel "Fremde Liebe"
(siehe dort)
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Kontakt: ZDF/3sat
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