The
One-Eared Elephant from Harazibagh Deutschland 2004, 85 min. |
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Buch/Regie:
Susanne Gupta |
Die Malerei der indigenen Völker Indiens ist in der
westlichen Kunstrezeption lange vernachlässigt worden. Erst langsam erhält
sie als genuiner Ausdruck der Adivasi eine angemessene Wertschätzung.
Der Film rückt die Künstlerinnen einer ungewöhnlichen Kooperative ins
Zentrum. Der Film dokumentier ein einzigartiges Kulturerbe im
Alltagskontext der Ureinwohnerinnen im Spannungsfeld zwischen Tradition
und Moderne. Schauplatz ist der indische Verwaltungsdistrikt Hazaribagh
(Land der tausend Gärten) im Unionsstaat Jharkhand. Er besteht aus
einem Plateau mit dichtem Dschungel und fruchtbaren Flusstälern. Dort
sind verschiedene Gruppen der Aduvasi beheimatet, deren Lebensstil sich
im Laufe vieler Jahrhunderte kaum verändert hat. In den Dörfern
fertigen die Ureinwohnerinnen abstrakte Wandmalereien auf ihren Lehmhäusern
an. Die Khovar- und Sohrai-Traditionen sind rituelle Kunstformen, die
nur zu Hochzeiten und beim Erntedankfest entstehen. Sie wird von
Generation zu Generation von den Müttern an die Töchter weitergegeben.
Für die Frauen ist sie wichtiger Bestandteil ihrer Identität. Die
Kunst gibt ihnen einen Platz in einer Gesellschaft, in der Adivasi immer
noch marginalisiert werden. Heute ist die nur noch in wenigen Dörfern
verbreitete Kunst massiv bedroht. Der Kohleabbau in der Region droht 200
Dörfer und 2.000 Quadratkilometer Wald, samt den letzten Überresten
dieser Kunst und 14 Neolithischen Felsfresken im Damodar Tal zu
vernichten. Der Film thematisiert auch eine Entwicklungspolitik, die über
die Köpfe der Ureinwohner hinweg entschieden wird und von der sie
bislang am wenigsten profitiert haben.
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Kontakt: Susanne
Gupta, Ebersstr. 70, 10827 Berlin, Tel./Fax 030-78719503, e-mail: sgupta@gmx.de |