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    The One-Eared Elephant from Harazibagh
Deutschland 2004, 85 min.
 
 

Buch/Regie: Susanne Gupta Kamera: Sudhir Aggarwal Ton: B.K. Vaidy Nathan Schnitt: Thomas Balkenhol Fernsehsender/Produktion: Susanne Gupta Verfügbare Formate: BETA-SP, DVD

 
   

Die Malerei der indigenen Völker Indiens ist in der westlichen Kunstrezeption lange vernachlässigt worden. Erst langsam erhält sie als genuiner Ausdruck der Adivasi eine angemessene Wertschätzung. Der Film rückt die Künstlerinnen einer ungewöhnlichen Kooperative ins Zentrum. Der Film dokumentier ein einzigartiges Kulturerbe im Alltagskontext der Ureinwohnerinnen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Schauplatz ist der indische Verwaltungsdistrikt Hazaribagh (Land der tausend Gärten) im Unionsstaat Jharkhand. Er besteht aus einem Plateau mit dichtem Dschungel und fruchtbaren Flusstälern. Dort sind verschiedene Gruppen der Aduvasi beheimatet, deren Lebensstil sich im Laufe vieler Jahrhunderte kaum verändert hat. In den Dörfern fertigen die Ureinwohnerinnen abstrakte Wandmalereien auf ihren Lehmhäusern an. Die Khovar- und Sohrai-Traditionen sind rituelle Kunstformen, die nur zu Hochzeiten und beim Erntedankfest entstehen. Sie wird von Generation zu Generation von den Müttern an die Töchter weitergegeben. Für die Frauen ist sie wichtiger Bestandteil ihrer Identität. Die Kunst gibt ihnen einen Platz in einer Gesellschaft, in der Adivasi immer noch marginalisiert werden. Heute ist die nur noch in wenigen Dörfern verbreitete Kunst massiv bedroht. Der Kohleabbau in der Region droht 200 Dörfer und 2.000 Quadratkilometer Wald, samt den letzten Überresten dieser Kunst und 14 Neolithischen Felsfresken im Damodar Tal zu vernichten. Der Film thematisiert auch eine Entwicklungspolitik, die über die Köpfe der Ureinwohner hinweg entschieden wird und von der sie bislang am wenigsten profitiert haben.

 
      Kontakt: Susanne Gupta, Ebersstr. 70, 10827 Berlin, Tel./Fax 030-78719503, 
e-mail: sgupta@gmx.de