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    37° Mein Mann der Mörder meiner Tochter
Deutschland 2004, 29 min.
 
 

Buch/Regie: Ulrike Baur Kamera: Holger Schüppel Ton: Alexander Pfaffe Schnitt: Joachim Weider Fernsehsender/Produktion: Indian Summer Motion Pictures GmbH, ZDF Red. Kirche und Leben katholisch Verfügbare Formate: BETA-SP, VHS

   

Ende letzten Jahres wurde Latif Z. vom Tübinger Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hat seine 16jährige Tochter Ulerika im Keller seines Hauses erdrosselt und ihre Leiche in einem See versenkt. Schuldig fühlt er sich nicht: Viel zu lange hatte er zusehen müssen, wie die westliche Kultur seine Familie veränderte, wie seine Tochter sich schminkte, in Discos ging und ihre Freundinnen traf. In dem kleinen Dorf bei Tübingen, wo die Familie lebt, war nach außen hin die Welt in Ordnung. Innerhalb der Familie aber standen sich Ulerikas Vater und ihre Mutter im Kampf gegenüber. Die Mutter, die vor 15 Jahren mit ihrem Mann nach Deutschland gekommen war, interessierte sich für die neue Heimat, lernte die fremde Sprache, versuchte sich anzupassen und die Kinder nach westlichem Vorbild zu erziehen. Ihm Mann hielt an den Traditionen fest und war zur Anpassung und Integration nicht bereit. Dass seine Kinder immer „deutscher“ wurden, hat der Kosovo-Albaner nicht hinnehmen wollen. Ulerikas erster Freund setzte beim Vater jede Kontrolle außer Kraft. Auf brutale Weise ermordete er sein Kind. Seine Frau Hanife hat nicht nur vor Gericht gegen ihren Mann ausgesagt, sie spricht seitdem auch öffentlich über die Hintergründe dieses schrecklichen Verbrechens. Die Mutter von vier Töchtern hat Angst, dass sich eine solche Tat wiederholen könnte. Wenigstens auf diese Weise will sie für ihr totes Kind noch etwas tun, mit dieser Botschaft geht sie zu Veranstaltungen, um auf die Situation vieler ausländischer Mädchen und Frauen aufmerksam zu machen. Sie und ihre drei Töchter leben völlig isoliert. Alle Verwandten, die in Deutschland leben, haben sich abgewandt. Ein Bruder ihres Mannes hat mit Morddrohungen reagiert, als Hanife vor Gericht erzählte, wie es in der Familie zuging.

 
      Kontakt: ZDF, Red. Kirche und Leben katholisch, ZDF-Str. 1, 55110 Mainz, Tel. 06131-70-2320, Fax 06131-70-24444