Wenn
die Mondblume singt. Ein afghanischer Traum Deutschland 2004, 43 min. |
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Buch/Regie:
Karin Rieppel, Faruk Hosseini |
Es ist eine Rückkehr in die Heimat nach mehr als 20
Jahren: Faruk Hosseini war sechs Jahre alt, als seine Familie 1981
Afghanistan verlassen musste. Jetzt hat er seine Heimatstadt Kabul zwei
Wochen lang besucht, durchlitt ein Wechselbad der Gefühle. Er erlebte
die ersten demokratischen Wahlen in Afghanistan, traf sich mit anderen
jungen Deutsch-Afghanen, begegnete Schauspielern, Studenten,
Filmemachern, Journalisten und Soldaten. Als Faruk Hosseini Kabul verließ,
war Afghanistan ein modernes Land und das Paradies seiner Kindheit. Die
Suche nach dem Land seiner Kindheit war eine schmerzliche
Entdeckungsreise, bei der es ihm wie dem jungen deutsch-afghanischen
Protagonisten eines Romans geht, der auf den Spuren seines verstorbenen
Vaters durch Afghanistan reist: Ein Weg aus der Welt der Schatten ins
Land der Verheißung, angelockt vom betörenden Duft der Mondblume, ein
afghanischer Traum und zugleich die Suche nach etwas Unerreichbarem.
Heute ist es nicht leicht, diese Wurzeln wieder zu entdecken, das
Afghanistan der Väter zu finden. Kabul ist fast vollkommen zerstört,
mehr als drei Millionen Menschen bevölkern die Stadt, sind ständig
unterwegs, um irgendwie zu überleben. Die Luft ist voller Staub und
Abgase. Nach wie vor ist die politische Lage instabil. Doch inmitten des
Chaos ist Faruk Hosseini auf Menschen getroffen, die Hoffnung,
Optimismus und Aufbruch verkörpern. Wie Zahra Breshna, eine
Deutsch-Afghanin aus Berlin, Architektin und Tochter des berühmtesten
afghanischen Architekten Abdullah Breshna. Sie ist sein eineinhalb
Jahren in Kabul und leitet das ambitionierte Projekt zur Rettung der
1.500 Jahr alten Altstadt. Für sie ist es erstaunlich, dass sich die
Menschen nach 20 Jahren Krieg, Zerstörung und Verwahrlosung trotz allem
eine gewisse Würde bewahrt haben. An der Universität traf Faruk
Hosseini den Kunstprofessor Said Farooq Faryad, einen Kollegen seines
Vaters, und dessen Studenten. Zu Zeiten der Taliban hat Faryad seine
Bilder heimlich über die Grenze nach Pakistan geschmuggelt. Heute freut
er sich über den großen Andrang von Studenten und dass er ihnen wieder
künstlerische Kreativität vermitteln kann. Auch bei Afghan Film, dem
staatlichen afghanischen Filminstitut, ist die Aufbruchstimmung zu spüren.
Zum ersten Mal nach den Kriegswirren ist ein afghanischer Kinofilm
entstanden, der das Publikum nach dem Muster der Bollywood-Filme
unterhalten soll. Regisseur und Hauptdarsteller ist der 26jährige
Rassul Iman, ein großer Fan des indischen Kinos, der weiß, wie sehr
seine Landsleute Bollywood lieben und sich nach Unterhaltung sehnen. |
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Kontakt:
AVE
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