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    Testamento
Deutschland, Guatemala 2003, 93 min.
 
 

Buch/Regie: Uli Stelzner, Thomas Walther Kamera: Thomas Walther Ton: Otto Gaytan Silva Musik: Paulo Alvarado, Tito Medina Schnitt: Uli Stelzner, Thomas Walther Fernsehanstalt/ Produktion: ISKA e.V. Verfügbare Formate: 35 mm, DVD, VHS

 

    Alfonso Baur ist 84 Jahre alt, Rechtanwalt und lebt in Guatemala. Poncho, wie ihn seine Freunde nennen, macht sich auf, bei den ersten freien Parlamentswahlen nach Jahrzehnten der Diktatur in den Kongress gewählt zu werden. Auf den Kundgebungen fordert er Land für die Bauern und gleiche Rechte für die Maya-Bevölkerung. Seit mehr als einem halben Jahrhundert kämpft er für soziale Gerechtigkeit. Als 1944 eine jugendliche Revolte die ewige Diktatur stürzt, gründet Alfonso Baur als junger Abgeordneter die ersten Gewerkschaften, als Wirtschaftsminister führt er die ersten Arbeitsgerichte ein, es folgt der unausweichliche Schritt in die Gerechtigkeit: die Landreform. Aber es ist Kalter Krieg - die Revolutionsregierung wird 1954 von den USA gestürzt. Seitdem kommt Guatemala nicht mehr zur Ruhe, auch Alfonso Baur Paiz nicht. Er ist ein Mann mit unerschütterlichen Prinzipien. Als überzeugter Sozialist und Freimaurer kehrt er nach kurzem Exil in sein Land zurück und prangert öffentlich das Militärregime an. Dann überschlagen sich die Ereignisse: ein Bombenanschlag auf seine Familie, der Selbstmord einer Tochter, er schreibt sein politisches Testament. Dann treffen ihn die Kugeln. Schwerverletzt geht er in sein zweites Exil, das Chile Salvador Allendes, Cuba, Nicaragua. Er stellt sich in den Dienst der Revolutionen, aber der Preis dafür ist hoch, seine Familie droht zu zerbrechen. Ein Vierteljahrhundert später kehrt er als Berater zehntausender indigener Kriegsflüchtlinge aus Mexiko zurück nach Guatemala – in ein vom Krieg zerrüttetes Land. 1999 schafft er noch einmal den Einzug in den Kongress. Aber dort kommandiert ein General, verantwortlich für den Völkermord an den Mayas. Der lange Kampf für Gerechtigkeit scheint verloren. Doch Alfonso Baur Paiz ist sich sicher, dass nichts umsonst ist. Der Film erzählt die Geschichte eines ruhelosen Mannes und seiner Ideale. Eine Geschichte der lateinamerikanischen Revolution.
 
     

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