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360° - GEO Reportage. Die Kichwa Krieger und das Öl
Deutschland 2005, 52 min.
 

 
 

Buch/Regie: Holger Riedel Kamera: Holger Riedel Ton: Alejandro Santillan Schnitt: Katja Lehmann Fernsehanstalt/Produktion: arte/Medienkontor Verfügbare Formate: Beta-SP, VHS, DVD

 

 

   

Der Regenwald im Osten Ecuadors zeichnet sich durch ein unbändige Artenvielfalt aus und Wasserfälle, die das gesamte Amazonasbecken speisen. Doch bereits heute sind riesige Landstriche dieses einmaligen Waldgebietes durch Ölförderung verseucht. Nur wenige Einheimische wagen es, dagegen zu protestieren. Die Einwohner Sarayakus gehören dazu. Das kleine Dorf setzt sich seit Jahren gegen Eindringlinge der Ölindustrie zur Wehr. Nun will ein ausländischer Konzern wieder Probebohrungen auf Sarayaku-Gebiet durchführen und seine Interessen notfalls mit Gewalt durchsetzen. Die Bewohner des Dorfes Sarayaku tief im Dschungel Ecuadors streiten seit Jahren gegen die Öl-Konzerne, die auf ihrem Grund und Boden nach dem lukrativen Rohstoff bohren wollen. Besonders die Geschwister Patricia und Heriberto Gualinga engagieren sich in diesem Kampf und sind so zu Vorbildern für viele Dorfbewohner geworden. Nun sollen beide für das Dorf Informationen aus entfernten Ölregionen sammeln um zu beweisen, dass die Konzerne ihre hehren Versprechen gegenüber den betroffenen Dörfern nur selten einhalten. Die Ureinwohner in Sarayaku haben sich bis heute ihr eigenes Weltbild, ihre traditionelle Medizin, Kultur und Sprache bewahrt. Sie gehen jagen und fischen und legen im Regenwald ihre Gärten an. Gleichwohl wissen sie technische Errungenschaften der Moderne wie das Internet zu nutzen, um ihre Interessen zu verteidigen. Sarayaku liegt mitten in einem der größten ungenutzten Ölfelder des Landes. Das Geschäft mit dem Öl gilt als bedeutendster Wirtschaftszweig Ecuadors. Allerdings haben bis heute nur ausländische Konzerne und die Machtelite des Landes ihren Profit daraus ziehen können, die Bauern leiden unter katastrophalen Umweltschäden. Alle drei Tage bricht eine Pipeline, geschätzte 70 Milliarden Liter verseuchtes Wasser wurden seit Beginn der Ölförderung vor 30 Jahren in den Regenwald und die Flüsse geleitet. Trotzdem will die Regierung neue Fördergebiete auf dem Territorium der Ureinwohner erschließen. 2003 wurden weitere 10.000 Quadratkilometer Regenwald für die Ölförderung freigegeben. Damit sind rund 80% des ecuadorianischen Amazonasgebiets betroffen – und damit faktisch alle noch im Wald lebenden Ureinwohner.
 

 
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