360° - GEO
Reportage. Die Kichwa Krieger und das Öl |
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Buch/Regie: Holger Riedel Kamera: Holger Riedel Ton: Alejandro Santillan Schnitt: Katja Lehmann Fernsehanstalt/Produktion: arte/Medienkontor Verfügbare Formate: Beta-SP, VHS, DVD
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Der Regenwald im
Osten Ecuadors zeichnet sich durch ein unbändige Artenvielfalt aus und
Wasserfälle, die das gesamte Amazonasbecken speisen. Doch bereits heute
sind riesige Landstriche dieses einmaligen Waldgebietes durch
Ölförderung verseucht. Nur wenige Einheimische wagen es, dagegen zu
protestieren. Die Einwohner Sarayakus gehören dazu. Das kleine Dorf
setzt sich seit Jahren gegen Eindringlinge der Ölindustrie zur Wehr. Nun
will ein ausländischer Konzern wieder Probebohrungen auf Sarayaku-Gebiet
durchführen und seine Interessen notfalls mit Gewalt durchsetzen. Die
Bewohner des Dorfes Sarayaku tief im Dschungel Ecuadors streiten seit
Jahren gegen die Öl-Konzerne, die auf ihrem Grund und Boden nach dem
lukrativen Rohstoff bohren wollen. Besonders die Geschwister Patricia
und Heriberto Gualinga engagieren sich in diesem Kampf und sind so zu
Vorbildern für viele Dorfbewohner geworden. Nun sollen beide für das
Dorf Informationen aus entfernten Ölregionen sammeln um zu beweisen,
dass die Konzerne ihre hehren Versprechen gegenüber den betroffenen
Dörfern nur selten einhalten. Die Ureinwohner in Sarayaku haben sich bis
heute ihr eigenes Weltbild, ihre traditionelle Medizin, Kultur und
Sprache bewahrt. Sie gehen jagen und fischen und legen im Regenwald ihre
Gärten an. Gleichwohl wissen sie technische Errungenschaften der Moderne
wie das Internet zu nutzen, um ihre Interessen zu verteidigen. Sarayaku
liegt mitten in einem der größten ungenutzten Ölfelder des Landes. Das
Geschäft mit dem Öl gilt als bedeutendster Wirtschaftszweig Ecuadors.
Allerdings haben bis heute nur ausländische Konzerne und die Machtelite
des Landes ihren Profit daraus ziehen können, die Bauern leiden unter
katastrophalen Umweltschäden. Alle drei Tage bricht eine Pipeline,
geschätzte 70 Milliarden Liter verseuchtes Wasser wurden seit Beginn der
Ölförderung vor 30 Jahren in den Regenwald und die Flüsse geleitet.
Trotzdem will die Regierung neue Fördergebiete auf dem Territorium der
Ureinwohner erschließen. 2003 wurden weitere 10.000 Quadratkilometer
Regenwald für die Ölförderung freigegeben. Damit sind rund 80% des
ecuadorianischen Amazonasgebiets betroffen – und damit faktisch alle
noch im Wald lebenden Ureinwohner. |
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