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Länder, Menschen, Abenteuer: Kalt, riskant und gut fürs Karma.
Mit Hindu-Pilgern durch die Berge Kaschmirs
Deutschland 2006, 43 min.
 

 
 

Buch/Regie: Rolf Lambert, Bernd Girrbach Kamera: Alok Upadjyay, Kishor Ghoricha Ton: Mathews Anthony Musik: Eichinger Neuert Schnitt: Mathews Anthony Fernsehanstalt/Produktion: SWR, Länder, Menschen, Abenteuer, Red. Ulrike Becker Verfügbare Formate: Beta-SP, DVD

 

 

   

Bis zu 500.000 Hindus ziehen jedes Jahr durch die Bergwelt der Krisenregion Kaschmir. Die „Amarnath Yatra“, der Pilgerzug zur Höhle von Amarnath, ist die ungewöhnlichste und gefährlichste Wallfahrt Indiens und wohl der Welt. Im Sommer, wenn die Pfade halbwegs schneefrei sind, brechen sie auf: Bauern, Wanderasketen, Yuppies aus Indiens Megastädten. Zu Tausenden pilgern sie durch grandiose Hochgebirge, schlafen in Zeltlagern, essen in provisorischen Hochgebirgs-Raststätten. Drei Tage dauert die Wallfahrt. Ihr Ziel ist eine einsame, 4.000 Meter hoch gelegene Höhle. Dort hat einst Gott Shiva seiner Frau das Geheimnis der Unsterblichkeit enthüllt, so die Legende. Deshalb ist die Höhle den Hindus heilig. Steil schneidet der Pfad durch Bergflanken, durch Eis- und Geröllfelder. Der höchste Pass liegt 5.000 Meter hoch. Höhe, Steinschlag, Kälte und die ungewohnte Anstrengung fordern ihren Preis. Letztes Jahr haben 67 Pilger die Wallfahrt nicht überlebt. Zudem führt der Weg durch ein gefährliches Krisengebiet. Um Kaschmir haben Indien und Pakistan zwei Kriege geführt. Im indischen Teil Kaschmirs leben mehrheitlich Muslime. Militante Gruppen richten Terroranschläge gegen Indiens Regierung und Armee im Kaschmirtal, aber auch gegen die Hindu-Pilger. Deshalb schützt Indien die Yatra mit einem massiven Aufgebot an Armee, Grenz- und Sondertruppen. 12.000 Soldaten säumen den Weg. Mit der Amarnath-Yatra zeigt Indien seinen Anspruch auf Kaschmir. Der Film begleitet vier Pilger. Premal, Abishek und Vijay sind 19, 23 und 31 Jahre alt. Mit ihrem Onkel Mukesh, einem vierzigjährigen Börsenhändler, fahren sie von Bombay aus nach Kaschmir. Der Film zeigt Strapazen, Spaß und religiöses Verständnis der jungen Männer, ihre Furcht vor Unwetter und Terroranschlägen und thematisiert ihr Verhältnis zu den muslimischen Kaschmiri. Er zeigt auch den massiven Militärschutz der Yatra und welch immense Logistik nötig ist, die Pilgermassen im unwirtlichen Hochgebirge zu versorgen.
 

 
      Kontakt: SWR, Red. Kultur und Gesellschaft, 76522 Baden-Baden, Tel. 07221-929-3187, Fax 07221-929-2289, e-mail: Ulrike.Becker@swr.de