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Moolaadé - Bann
der Hoffnung |
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Buch/Regie: Ousmane Sembène Kamera: Dominique Gentil Musik: Boncana Naiga Schnitt: Abdelatif Raïss Darsteller: Fatoumata Coulibaly, Maimouna Hélène Diarra, Salivata Traoré, Dominique T. Zeida, Mah Comaoré u.a. Fernsehanstalt/Produktion: Filmi Doomirew, Ciné Sud Promotion Verfügbare Formate: DVD
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Am Vorabend des
Festes zu ihrer Beschneidung laufen sechs Mädchen von zu Hause weg. Vier
von ihnen finden Schutz bei Collé Gallo Ardo Sy, die sich vor einigen
Jahren geweigert hatte, ihre Tochter beschneiden zu lassen. Sie selbst
wurde als Kind beschnitten und leidet noch immer unter den Folgen dieser
„zeremoniellen Reinigung“. Gegenüber den Eltern, die lautstark und
drohend die Rückkehr ihrer Kinder einfordern, beruft sich Gallo Ardo auf
ein traditionelles Schutzrecht, das mit unserem Asyl vergleichbar ist
und Moolaadé genannt wird. Niemand darf ihren Hof betreten und niemand
darf die Mädchen anrühren, bis sie diesen Schutz-Bann wieder aufhebt.
Schnell bilden sich zwei Fraktionen im Dorf. Die einen verdammen Gallo
Ardo wegen ihrer Widerspenstigkeit, während sie andere bewundern, weil
sie im tiefsten Herzen auch gegen die Beschneidung sind. Als dann die
Theorie aufkommt, die Frauen seien deshalb so aufsässig, weil ihnen dies
im Radio eingeredet werde und bei einem Autodafé alle Radiogeräte des
Dorfes verbrannt werden, beginnen sich die Fronten neu zu sortieren. Als
Gallo Ardo von ihrem Mann auch noch öffentlich und demütigend geschlagen
wird, beginnt die Stimmung zu kippen… Mit seinem Film „Molaade”
vollendet der senegalesische Regisseur Ousmane Sembène seine Trilogie,
die er mit „Guelwaar“ begonnen und mit „Faat Kiné“ fortgesetzt hatte und
die er dem „Mut im Alltag“ gewidmet hat. Und wieder einmal greift
Sembène listig auf die Tradition zurück, um einer anderen, schlechten
Tradition ein Ende zu bereiten. „Es ist sehr schwierig, den Ursprung der
weiblichen Genialtverstümmelung herauszufinden, aber ich bin überzeugt
davon, dass es ein Verbrechen ist, diese Praxis fortzusetzen“, begründet
Sembène seine Haltung in einem Interview und fährt fort: „Es ist ein
Verbrechen, das dem Unwissen der Menschen entspringt und ihrer Furcht,
sich mit der Zukunft auseinander zu setzen. Es ist leichter, sich hinter
Werten der Vergangenheit zu verstecken als sich damit zu befassen, die
Zukunft zu gestalten.“ |
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