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Moolaadé - Bann der Hoffnung
Senegal, Kamerun, Marokko, Tunesien, Frankreich 2005, 120 min.

 

 
 

Buch/Regie: Ousmane Sembène Kamera: Dominique Gentil Musik: Boncana Naiga Schnitt: Abdelatif Raïss Darsteller: Fatoumata Coulibaly, Maimouna Hélène Diarra, Salivata Traoré, Dominique T. Zeida, Mah Comaoré u.a. Fernsehanstalt/Produktion: Filmi Doomirew, Ciné Sud Promotion Verfügbare Formate: DVD

 

   

Am Vorabend des Festes zu ihrer Beschneidung laufen sechs Mädchen von zu Hause weg. Vier von ihnen finden Schutz bei Collé Gallo Ardo Sy, die sich vor einigen Jahren geweigert hatte, ihre Tochter beschneiden zu lassen. Sie selbst wurde als Kind beschnitten und leidet noch immer unter den Folgen dieser „zeremoniellen Reinigung“. Gegenüber den Eltern, die lautstark und drohend die Rückkehr ihrer Kinder einfordern, beruft sich Gallo Ardo auf ein traditionelles Schutzrecht, das mit unserem Asyl vergleichbar ist und Moolaadé genannt wird. Niemand darf ihren Hof betreten und niemand darf die Mädchen anrühren, bis sie diesen Schutz-Bann wieder aufhebt. Schnell bilden sich zwei Fraktionen im Dorf. Die einen verdammen Gallo Ardo wegen ihrer Widerspenstigkeit, während sie andere bewundern, weil sie im tiefsten Herzen auch gegen die Beschneidung sind. Als dann die Theorie aufkommt, die Frauen seien deshalb so aufsässig, weil ihnen dies im Radio eingeredet werde und bei einem Autodafé alle Radiogeräte des Dorfes verbrannt werden, beginnen sich die Fronten neu zu sortieren. Als Gallo Ardo von ihrem Mann auch noch öffentlich und demütigend geschlagen wird, beginnt die Stimmung zu kippen… Mit seinem Film „Molaade” vollendet der senegalesische Regisseur Ousmane Sembène seine Trilogie, die er mit „Guelwaar“ begonnen und mit „Faat Kiné“ fortgesetzt hatte und die er dem „Mut im Alltag“ gewidmet hat. Und wieder einmal greift Sembène listig auf die Tradition zurück, um einer anderen, schlechten Tradition ein Ende zu bereiten. „Es ist sehr schwierig, den Ursprung der weiblichen Genialtverstümmelung herauszufinden, aber ich bin überzeugt davon, dass es ein Verbrechen ist, diese Praxis fortzusetzen“, begründet Sembène seine Haltung in einem Interview und fährt fort: „Es ist ein Verbrechen, das dem Unwissen der Menschen entspringt und ihrer Furcht, sich mit der Zukunft auseinander zu setzen. Es ist leichter, sich hinter Werten der Vergangenheit zu verstecken als sich damit zu befassen, die Zukunft zu gestalten.“
 

 
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