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Das Geheimnis der Buschleute
Südafrika, Australien, Deutschland 2006, 63 min.
 

 
 

Buch/Regie: Rehad Desai
Kamera: Richard Wicksteed
Ton: Robin Harris
Musik: Philip Miller
Schnitt: Catherin Meyburgh
Fernsehanstalt/Produktion: Uhuru Productions, ZDF/Arte
Verfügbare Formate: DVD

 

 

   

Südafrikas Flora und Fauna gehört neben der des Amazonas zur wichtigsten der Welt. Hier schlummert deshalb auch eine medizinische Ressource, die bislang wenig genutzt wurde – außer von den San-Buschleuten. Weil die global arbeitenden Pharma-Riesen aber genau hier gute Geschäfte wittern, ist die Frage nach dem Schutz der Artenvielfalt und der Verfügungsgewalt über die Bioressourcen eine existentielle Frage für die San – auch in kultureller Hinsicht, denn das Wissen vom Heilen ist integraler Bestandteil ihrer Kultur. Der südafrikanische Regisseur Rehad Desai begleitet Jan van der Westerhuizen, einen der letzten traditionellen Heiler der Khomani San, in der Kalahari. Hier wächst der Hoodia-Kaktus, dessen Extrakt den Appetit hemmt, eine Wirkung, die schon seit Jahrhunderten von den San genutzt wird und die nun wegen ihrer Hunger unterdrückenden Wirkung als Schlankheitsmedikament vermarktet wird. Für die indigenen Völker wie die Khomani San gestaltet sich der Kampf um ihre Rechte mehr als schwierig. Um Zustimmung wurden sie nie gefragt. Und es war noch dazu ein halbstaatliches südafrikanisches Forschungsinstitut, das den appetithemmenden Wirkstoff der Hoodia-Pflanze patentieren ließ und mit der Vermarktung begann. Nur durch Druck der internationalen Zivilgesellschaft wurden die San letztendlich an den Lizenzeinnahmen beteiligt. Ein legales Mittel zur Durchsetzung ihrer Rechte haben sie nicht. Dies zu ändern und den indigenen Völkern ein Entscheidungsrecht einzuräumen, war einer der wichtigen Verhandlungspunkte der UN-Konferenz über die biologische Vielfalt, die im Mai 2008 in Bonn stattfand. Erfolge wurden dabei nicht erreicht. Deshalb geht der Kampf gegen die Biopiraterie weiter.

 

 
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