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Popkultur auf Rädern
Deutschland 2008, 45 min. 

 

 
 

Buch/Regie: Benjam Leers und André Schäfer
Kamera: Frederik Walker
Ton: Fabian Walker
Musik: Martin Gerke
Schnitt: Martin Schomers
Fernsehanstalt/Produktion: ZDF/Arte Red. Ann-Christine Hornberger

   

Jeepneys, die knallbunten Gefährte waren ursprünglich US-Militärfahrzeugen und haben seit Jahrzehnten Kultstatus auf den Philippinen. Nach dem Kampf gegen die Japaner im Zweiten Weltkrieg ließen die amerikanischen Soldaten ihre Jeeps auf dem Inselarchipel zurück. Und da es nach dem Krieg vor allem in der wachsenden Metropole Manila kein Nahverkehrssystem gab, haben die Filipinos aus der Not eine Tugend gemacht und die Militärfahrzeuge einfach verlängert. Heute passen bis zu 25 Personen in einen Jeepney. Doch die Sprit fressenden und Schadstoff schleudernden Jeepneys sind vom Aussterben bedroht. Ropino Morales, der in den letzten 20 Jahren die Bauweise verändert hat und die Dächer seiner Jeepneys aus Fiberglas baut, bemalt die Gefährte auch mit den kitschig-bunten Motive, um Fahrgäste anzulocken. Jeepneys gehören zur Popkultur der Philippinen. Der Film erzählt eine Geschichte voller Alltagsprobleme und Glücksmomente; er erzählt von Ed Sarao, der hofft, dass der Familienbetrieb auch noch weitere 50 Jahre besteht, von Ropino Morales, der sich über die zu zahlenden Schmiergelder beklagt, die ihn selbst kaum noch etwas verdienen lassen, von dem Airbrush-Designer Jun Relon, der gern die Kunstfertigkeit von Leonardo da Vinci hätte und von Marc Caguimbal, der von einem besseren Leben als dem eines Jeepneyfahrers träumt. In einem Land, das immer wieder nicht nur durch Naturkatastrophen, sondern auch von Korruption, Regierungskrisen, Gewalt und Armut bedroht ist, sind die Jeepneys gleichsam alternde Schönheiten und geliebte Identifikationsfiguren mit einer ungewissen Zukunft.

 

 
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