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Die Überflüssigen
Deutschland 2007, 80 min.
 

 
 

Buch/Regie: Aleksandra Kumorek
Kamera: Francisco Dominguez
Ton: Karim Soufi
Musik: Michael Jamukeit
Schnitt: Heike Parplies
Darsteller: Jana Straulino, Christian Blümel, Ellenie Salvo Gonzales, Regine Zimmermann, Armin Dillenberger, Neda Rahmanian
Fernsehanstalt/Produktion: ZDF/Das kleine Fernsehspiel Red. Annedor von Donop
Verfügbare Formate: DVD, BEAT-SP, Digi BETA

   

Deutschland im Jahre 2020: Drei Viertel der arbeitsfähigen Bevölkerung wurde zu „Überflüssigen“ erklärt - menschlicher Ballast, den die hochproduktive Gesellschaft nicht mehr braucht. Die Krankenversicherung ist längst abgeschafft, „Ökologie“ und „Nachhaltigkeit“ sind Fremdworte, die niemand mehr kennt. Der Staat ist de facto nicht mehr existent: die Macht befindet sich in den Händen einiger weniger Großkonzerne, die die Gesellschaft kontrollieren. Die deutsche Wirtschaft blüht trotzdem weiter: denn einige wenige „Produktive“, eine weltfremde Topmanager-Elite, beschert den Firmen Rekordgewinne. China und Indien sind die neuen Boomländer, in die Millionen von verarmten Europäern auswandern, obwohl es dort nur niedrige Hilfsarbeiterjobs gibt: denn alles ist besser als zu den Heerscharen von „Überflüssigen“ in Europa zu gehören. Zoe, die Heldin des Films, möchte die ganze Misere hinter sich lassen und nach China auswandern. Doch vor ihrer Abreise ergeben sich unerwartete Schwierigkeiten, die Zoe schließlich vor die Wahl stellen: Will sie nur eine „Ratte“ sein, die das „sinkende Schiff Europa“ verlässt? Oder ist es nicht besser zu bleiben, und die Gesellschaft, in der sie lebt, zu verändern? In einer ironisch zugespitzten und unterhaltsamen Weise thematisiert der Film aktuelle Probleme, die gerade für junge Menschen bedeutsam sind: Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der sich die Menschen hauptsächlich über ihre Arbeit definieren und die gleichzeitig immer mehr Menschen die Möglichkeit, arbeiten zu können, entzieht. Wie dem Einzelnen seine Identität und Würde genommen werden, wie die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung die Psyche des Einzelnen deformiert, damit beschäftigt sich der Film  – und damit, dass Widerstand trotzdem möglich ist.

 

 
      Kontakt: Gegenlicht-Filmproduktion, Aleksandra Kumorek, Sesenheimer Str. 19,
10627 Berlin, Tel./Fax 030-3136956, e-mail: kumorek@gegenlicht-film.de