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    Der afrikanische Patient. Wunderheiler China?
Deutschland 2010, 58 min.
 
 

Buch/Regie: Birgit Virnich 
Kamera:
Jenny Schenk 
Ton:
Klaus Peter Baum 
Schnitt:
Melanie Voss
Fernsehsender/Produktion: WDR

 
   

Vor allem die jüngeren Hirten versprechen sich Handel durch die Straße, die chinesische Ingenieure und afrikanische Bauarbeiter im Nordwesten Kenias bauen. Handel statt Hilfe, das fordern selbst die LKW-Fahrer, die sich nur mühsam über die schlechten Pisten quälen. Hilfsgelder landen sowieso in den Taschen der Politiker, erklären sie wütend. Was ist schief gelaufen in 50 Jahren Entwicklungshilfe? Doch Politiker, Philantropen und Popstars im Westen setzen unbeirrt auf eine Vervielfachung der Zahlungen und auf Schuldenerlass. Der kenianische Wirtschaftswissenschaftler James Shikwati macht die Entwicklungshilfe mitverantwortlich für die Bettelmentalität und fehlende Eigeninitiative der Afrikaner. Profiteure des Systems seien letztlich Despoten und eine heuchlerische Hilfsindustrie. Er glaubt, dass die Afrikaner nur aus eigener Kraft ihr Problem lösen können und hofft, dass die neuen Straßen endlich den innerafrikanischen Handel voranbringen, den weder die Kolonialherren noch die Helfer je richtig gefördert haben. Dabei nimmt die chinesische Führung korrupte oder menschenverachtende Regime als Gesprächspartner hin. Aber auch wenn die Staatsunternehmen afrikanische Bodenschätze zu ihren Konditionen ausbeuten, so entwickeln sie gleichzeitig die marode afrikanische Infrastruktur, so die Hoffnung einiger afrikanischer Wissenschaftler. Schaffen die Afrikaner nun mit Hilfe der Chinesen, was eine Hilfsindustrie in Jahrzehnten nicht fertig gebracht hat?

 
      Kontakt: WDR, Appellhofplatz 1, 50667 Köln, Tel. 0221-220-2731, Fax 0221-220-2600, e-mail: birgit.virnich@wdr.de