Der
rote Sufi
Deutschland 2010, 59 min. |
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Buch/Regie: Martin Weinhart Kamera:
Jürgen Pietzner, Martin Weinhart Ton:
Michael Herbst |
Dem
Westen gilt Pakistan als eines der gefährlichsten Länder der Welt.
Dieser Film zeigt das andere, das weiche Gesicht dieses nahezu
unbekannten Landes und führt in eine Welt sinnlich-religiöser Verzückung.
Er begleitet den Anthropologen Jürgen Wasim Frembgen auf der größten
Pilgerfahrt Südasiens, von Lahore nach Sehwan zum Schrein des
Wunderheiligen Lal Shabaz Qalandar. Kein Heiliger wird in Pakistan so
geliebt wie der tanzende Sufi. Sein Todestag wird wie eine Hochzeit
gefeiert. Schiiten und Sunniten, Hindus und Christen, Arrivierte und Außenseiter,
Frauen und Hidschras (Vertreter des dritten Geschlechts), Arme und
Reiche vermischen sich an den fünf Tagen der „Mela“ und bringen die
ganze Stadt zum Tanzen. Formal macht sich der Film die Methode des
flanierenden Ethnologen zu eigen. Er lässt sich vom mystischen Sound
der Qawwali-Musik treiben und hält inne, wo er gebannt ist: Bei der
Massentrance der Dhamal-Tänzer, beim Leidenskult der Schiiten, bei der
Begegnung mit Sufis und komischen Heiligen. Sie alle behaupten sich und
ihre Volkskultur mit
Hingabe, Rausch und Ekstase gegen Angst, Terror und Tod. |
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