Weite Welten:
Die Kinder der Killing Fields |
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Buch/Regie: Petra Schulz
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Vor nur 30 Jahren war Phnom Penh eine Geisterstadt
– die verlassene Hauptstadt eines ausgebluteten Landes. 1975 wurden
alle Städter aufs Land deportiert, um dort Feldarbeit zu leisten. Phnom
Penh war innerhalb von 24 Stunden komplett entvölkert. Bis 1979
regierten die Roten Khmer mit grausamer Härte und brachten Kambodscha
Leid und unvorstellbares Elend. In dem vierjährigen Terrorregime des
Pol Pot gab es keine Schulen, keine Krankenhäuser – die gesamte
geistige Elite Kambodschas wurde ermordet. Etwas zwei Millionen Menschen
kamen ums Leben, knapp ein Fünftel der Bevölkerung. Der Maler Vann
Nath, der die Folterkammern der Roten Khmer überlebt hat und heute
gegen das Vergessen malt, führt durch das Foltergefängnis Tuol Sleng,
das Vernichtungslager Choeung Ek und die berüchtigten Killing Fields. Während
die Kambodschaner auf die Bestrafung der Verantwortlichen hoffen, die
heute vor dem Internationalen Gerichtshof stehen, begegnet man in Phnom
Penh der Armut als Folge des vierjährigen Terrorregimes überall. In
jeder kambodschanischen Familie wurde mindestens ein Ernährer ermordet,
der die Armut lindern könnte. Phnom Penh voller Kinder, die betteln und
arbeiten, stehlen und sich prostituieren. Heute sind es nicht mehr die
Gewalttaten der Roten Khmer, die die Familien zerstören, sondern Armut
und Aids. Kambodscha ist das Land mit der höchsten HIV-Infektionsrate
in ganz Asien, und vor allem die junge Generation, die zum Aufbau des
Landes beitragen könnte, ist mit dem Virus infiziert. Ein vom deutschen
Kindermissionswerk mitfinanziertes Projekt bietet HIV-infizierten
Kindern und Aidswaisen Bildungsmöglichkeiten vom Kindergarten bis
zur Hochschulreife an. George, der australischen Künstler,
kämpft wie der Maler Vann Nath gegen das Vergessen an: mit „Armed
Art“ – Kunst aus den Waffen der Roten Khmer.
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