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    La Isla - Archive einer Tragödie
Deutschland, Guatemala 2009, 85 min.
 
 

Buch/Regie: Uli Stelzner
Kamera: Guillermo Escalón
Ton: Eduardo Cáceres
Musik: Nim Alae, Paulo Alvarado
Schnitt: Alina Teodorescu
Fernsehsender/Produktion: Iskacine, ohne gepäck filmproduktion, Asosciación Luciernaga

    Versteckt hinter Schutzmaskenmasken, sichten und säubern nahezu zweihundert zumeist junge Menschen in einem kalten und heruntergekommenen Gebäude in Guatemala-Stadt an langen Tischen Stapel um Stapel von Papieren und Dokumenten. Die Aktenberge sind unendlich. Die riesigen Aktenberge – das ist einer der unglaublichsten Funde in der lateinamerikanischen Geschichte. Eine Sensation. Durch einen Zufall stieß man vor zwei Jahren in Guatemala-Stadt auf das unversehrte Geheimarchiv der Polizei. 80 Millionen Akten, Dokumenten, Fotos und Personalkarten, die endlich ein Licht auf ein jahrzehntelanges Unterdrückungssystem von Kontrolle, politischem Mord, Folter und Verschwinden lassen werfen. Tausende von Verbrechen, die Polizei, Armee und die obskure Geschäftswelt begangen haben, könnten endlich aufgeklärt werden. Und einer traumatisierten Gesellschaft den Weg ebnen, der jahrzehntelangen Lethargie und Verschlossenheit zu entkommen. Aber die Wahrheit schmerzt. Die jungen Menschen, die hier arbeiten, sind nicht irgendwelche Angestellte. Sie wuchsen in einem unerklärten Krieg auf, verbrachten ihre Kindheit im Exil, bei Verwandten oder wurden gar Zeugen der Angriffe auf ihre Eltern. Tag für Tag sind sie bei der Arbeit mit ihrer dunklen Geschichte konfrontiert. Sie teilen ihr Schicksal mit Tausenden anderen, aber nur sie verstehen langsam, wie der grausame Apparat funktionierte, wie das System so schwerwiegend in ihr Leben eingriff. Sie sind hoch motiviert, stoßen aber immer wieder an ihre Grenzen. „La Isla“ ist ein Film über ein Gebäude, welches man Die Insel nannte. Der Ort, an den man die Verschleppten brachte, wo gefoltert wurde und wo heute die Beweise liegen. Ein Film aber auch über eine junge Generation, die sich und eine Gesellschaft aus dem Würgegriff der Geschichte befreien will.
 
      Kontakt: ohne gepaeck filmproduktion, zoran solomun und lorenz haarmann gbr, Liselotte-Herrmann-Str. 6, 10407 Berlin, Tel. 030-44739676, Fax 030-44739677,
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