Zurück

    Das Land der Dogon
Deutschland 2011, 43 min.

 

 
 

Buch/Regie: Lutz Gregor 
Kamera: Thomas Kutschker   Schnitt: Jens Greuner
Musik: Tobias Kremer, James Reynold, Paul Rabiger Fernsehsender/Produktion: Contact Film, ZDF/Arte Red. Wissen, Caroline Auret

 

    Das westafrikanische Mali zählt zu den größten Flächenstaaten des Kontinents. Neben den Sanddünen der Sahara, dem Niger, den Städten Timbuktu und Djenné sind die 3.000 Meter hohen Felsklippen von Bandiagara eine touristische Hauptattraktion. Entlang dieser 170 Kilometer langen Felswand liegt der Lebensraum der Dogon, die dort vor langer Zeit ihre Höhlenwohnungen inmitten der unzugänglichen Klippen errichtet haben, in einer Welt, in der Kosmos, Natur und Mensch noch in Einklang sind. Doch hat das Leben dieser sagenumwobenen Region auch ihre Kehrseite. Der Alltag ist hart, es gibt weder Strom noch Straßen. Wegen Sicherheitswarnungen bleiben seit einigen Jahren die Touristen und damit die Einnahmen aus. Die fragilen Lehmbauten der inmitten unzugänglicher Klippen gelegenen Spitzhüttendörfer leiden unter dem extremen Klima, und die traditionelle Kunst der Dogon ist dem internationalen Kunsthandel schutzlos ausgeliefert. Das Weltkulturerbe, seit 1989 in die Liste der UNESCO aufgenommen, ist in akuter Gefahr. Die Dokumentation erzählt von Issaka, einem arbeitslosen Touristenführer, den die Armut zwingt, jahrhundertealte Masken zu verkaufen und von Seydou, dem jungen Hüter traditioneller Masken, der sie pflegt, obwohl er weiß, dass sie vielleicht nie wieder tanzen werden, denn die alte animistische Religion der Dogon wird immer mehr von Christentum und Islam abgelöst. Pierre ist im Auftrag der Kulturmission Malis unterwegs, um das kulturelle Erbe der Dogon zu bewahren und zu schützen. Der Film verdeutlicht das Dilemma einer Kultur, die sich zwischen Anpassung an die Moderne und Wahrung einzigartiger Traditionen bewegt, und endet mit der Inthronisation des wahrscheinlich letzten Oberpriesters der Dogon. Denn wer aus der jungen Generation möchte für den ausbleibenden Regen und eine unzureichende Ernte verantwortlich sein?

 

 

     

Kontakt: ZDF/Arte, Red. Wissen/Arte 55100 Mainz, Tel. 06131-70-16231,
e-mail: abada.m@zdf.de