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    Weltjournal: Der faire Handel – 
Das Geschäft mit dem guten Gewissen

Österreich 2012, 45 min.

 

 
 

Buch/Regie: Patrick A. Hafner Kamera: David Kriegleder, Siegmund Thies, Patrick A. Hafner Schnitt: Thomas Rützler Fernsehsender/Produktion: Österreichischer Rundfunk Red. Weltjournal, Walter Erdelitsch


    Shoppen und gleichzeitig etwas für die Produzenten in den Herstellerländern tun, das gibt verantwortungsbewussten Kunden ein gutes Gefühl. Großhandelsketten und Lebensmittelhersteller haben das längst erkannt. Produkte mit Sozialsiegel wie Fairtrade erfreuen sich in Deutschland und Österreich großer Beliebtheit. Ihr Umsatz steigert sich jährlich um über zehn Prozent. Ein Teil des Kaufpreises, so wird uns versprochen, gehen an  bedürftige Bauern vor Ort. Wie viel des Aufschlags für fair gehandelten Kaffee, Bananen oder Blumen tatsächlich vor Ort ankommt, weiß der Käufer in der Regel nicht. Die hohen Erwartungen der Kunden sind schwer einzuhalten. Denn der faire Handel ist längst keine Nische mehr, sondern ein Massenmarkt. „Das Problem sind verlässliche Kontrollen vor Ort. Es reicht nicht, nur einmal im Jahr nach dem Rechten zu sehen", sagt Adrian Wiedmer vom Schweizer Fairhandelsimporteur Gebana, wo man auf überschaubare Strukturen setzt. Dass die hohen Standards des fairen Handels nur schwer einzuhalten sind, ist vor allem dem Eintritt großer Marken wie Starbucks und Nestlé oder Handelsketten wie Rewe und Spar geschuldet, die große Mengen an fair gehandelter Ware benötigen. Großplantagen im globalen Süden haben dies gewinnbringend ausgenutzt. Doch viele Kleinbauern, für die der faire Handel ursprünglich einmal gedacht war, profitieren eher wenig davon.

 

 
      Kontakt: ORF, Würzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-1-87878-12997
e-mail: patrick.hafner@orf.at