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    Challat of Tunis
Frankreich, Tunesien, Vereinigte Arab. Emirate, Kanada 2013, 90 Min.

 

 
 

Buch/Regie: Kaouther Ben Hania
Kamera: Sofian El Fani
Ton: Moez Ben Cheikh
Musik: Benjamin Violet, Si Lemhof
Schnitt: Nadia Ben Rachid
Darsteller: Mohamed Slim Bouchiha, Jallel Dridi, Moufida Dridi, Narimène Saidane
Produktion:  Cinétéléfilms, Sister Productions

 

   

Ausgangspunkt dieser dokumentarischen Fiktion eines Mockumentary sind reale Ereignisse vom Sommer 2003. Damals ist ganz Tunis aufgeschreckt, als ein unbekannter Motorradfahrer, bewaffnet mit einer Rasierklinge, durch die Straßen der tunesischen Metropole fährt und Frauen verletzt, die angeblich „unzüchtig“ gekleidet sind. Zehn Jahre später spürt die Regisseurin Kaouther Ben Hania der Geschichte dieses Phänomens nach und fragt, weshalb viele junge Männer sich noch immer mit Challat identifizieren und sich damit brüsten der „echte Schlitzer“ zu sein, der mit seiner Aktion die Unmoral der Frauen buchstäblich sichtbar machen will. Bei Gesprächen auf den Bazars und an den bekannten Plätzen der Viertel in Tunis, beim Casting zu einem vermeintlichen Spielfilm und bei Interviews mit Polizeioffizieren entdeckt sie den alltäglichen Sexismus der tunesischen Gesellschaft. Manches ist in dieser Mischform aus Dokumentarfilm und Spielszenen auch gestellt. Eine Machogesellschaft wird enttarnt, doch die Wahrheit bleibt in der Schwebe … Auf die Frage, weshalb sie die Geschichte des Challat erzählen wollte, antwortete Kaouther Ben Hania: „Weil sie den sichtbaren Teil eines verborgenen Eisbergs von Beziehungen zwischen Männern und Frauen in Tunesien repräsentiert. Ich wollte erkunden wie sie sich in einer Gesellschaft, die sich zwischen Tradition und Moderne, zwischen Post-Revolution und Globalisierung bewegt, in der sich vieles ändert, heute darstellt.“  

 
     

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