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    Leaving Greece
Deutschland 2013, 79 Min.

 

 
 

Buch/Regie/Kamera: Anna Brass
Ton: Hamon Tanin,
Alireza Golafshan
Musik: Angela Aux,
Christoph Beck
Schnitt: Miriam Märk
Fernsehsender/Produktion: Bayerischer Rundfunk, Red. Hubert von Spreti, Hochschule für Fernsehen und Film München

   

Ein Flüchtling muss seinen Asylantrag dort stellen, wo er zum ersten Mal europäischen Boden betritt. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass für 9 Prozent aller Flüchtlinge die Ägäis das Tor zu Europa darstellt. Das griechische Asylsystem ist schon vor Jahren kollabiert. In Griechenland kann keiner bleiben, doch aus Griechenland kann auch keiner weg: Die griechischen Behörden gehen mit äußerster Härte gegen Flüchtlinge vor, die das Land verlassen wollen. So will es Europa und Europa nimmt auch Tote in Kauf...
Der Film erzählt die Geschichten der drei jungen afghanischen Flüchtlinge Hossein, Reza und Kaka, die seit drei Jahren versuchen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Alle drei haben sich in einem Auffanglager für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge auf Lesbos kennen gelernt. Hossein, Reza und Kaka beschreiten drei Wege, die Flüchtlingen offen stehen (oder eben auch nicht), nachdem sie die Außengrenzen der „Festung Europa“ überwunden haben: Erfolg, Hoffnung, Resignation.
Hosseins Geschichte beginnt mit dem Ausfüllen eines Antrags. Hossein wird Vater, doch Anna, die Mutter des Kindes, ist Deutsche und Hossein ein illegaler Einwanderer in Griechenland. Die Prozeduren zur Familienzusammenführung, die das junge Paar über sich ergehen lassen muss, sind langwierig und Nerven aufreibend.
Reza hat einen älteren Bruder in Österreich, der bald seine Staatsbürgerschaft bekommen wird und auf dessen Hilfe er nun baut.
Kaka hingegen ist ganz auf sich allein gestellt. Er scheint weder vor noch zurück zu kommen und in der durch die europäische Flüchtlingspolitik hervorgerufenen Pattsituation gefangen zu sein. Doch als bei den Wahlen im Frühjahr 2012 dann auch noch die rechtsextreme „Goldene Morgenröte“ ins griechische Parlament einzieht, beschließt Kaka noch ein letztes Mal die Flucht nach vorne.
Neben großen emotionalen Themen wie Freundschaft, Sehnsucht und Liebe, geht es in dem Film auch um Fragen nach unseren Solidarität: Denn ist es letztlich nicht eine gemeinsame europäische Aufgabe, sich mit der Flüchtlingsproblematik auseinander zu setzen?

 
     

Kontakt: Hochschule für Fernsehen und Film München, Bernd-Eichinger-Platz 1,
80333 München, Tel. 089-689574030, e-mail: f.freising@fff-muc.de