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Olympia 2008 in Peking. Auf der Innenbahn des Stadions läuft eine unbekannte Sprinterin für Somalia den 200 Meter-Lauf. Sie wird mit Abstand Letzte, aber das Publikum feiert die 17-Jährige Samia Yusuf Omar wie eine Siegerin. Doch zurück in ihrer Heimat Somalia am Horn von Afrika tobt ein blutiger Bürgerkrieg, die Menschen hungern. Clans und islamistische Milizen beherrschen das Land. Sport ist für Frauen verboten. Samia bekommt Morddrohungen und trainiert dennoch heimlich weiter in dem zerbombten Stadion in Mogadischu. Olympia 2012 in London ist ihr großer Traum.
Als die Situation unerträglich wird, trifft sie einen folgenschweren Entschluss: Sie will nach Europa fliehen und für die Olympiade trainieren. Der Weg wird jedoch zum Martyrium: zwei Jahre, 5.000 Kilometer. Kriegsgebiete, Wüsten, Überfälle. Und ihr Ziel erreicht sie nicht. Samia Yusuf Omar stirbt 2012 - irgendwann im April, irgendwo auf dem Mittelmeer. Sie wird nur 21 Jahre alt. Der preisgekrönte Comiczeichner Reinhard Kleist erzählt in einer mitreißenden Graphic Novel Samias Traum von Olympia und begleitet sie auf ihrer dramatischen Flucht. Samias Geschichte steht stellvertretend für Tausende von Flüchtlingen, die jährlich in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa im Mittelmeer sterben. Reinhard Kleist schreibt: „Ich hoffe, dass ihre Geschichte dazu beiträgt, unser Bewusstsein dafür wach zu halten, dass sich hinter den Randnotizen der Medien zur Flüchtlingspolitik Schicksale und hinter den abstrakten Zahlen Menschenleben verbergen.“

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