Im Fokus
Das Panel Krieg & Frieden – Vergessene Regionen thematisiert Filmbilder über medial aus dem Blickfeld geratene Krisengebiete im Globalen Süden. Die renommierte Filmemacherin Elke Sasse gibt eine Masterclass. Ein Netzwerktreffen „Globale Filminhalte“ bringt Aktive aus der kulturellen Filmarbeit, Medienexpert:innen sowie im Globalen Süden agierende Filmemacher:innen zusammen. Sie treffen sich in dem Workshop-Format „World-Café“, um gemeinsam Konzepte und Strategien für mehr Präsenz von globalen Inhalten in Film und Fernsehen zu erarbeiten.
Krieg & Frieden – Vergessene Regionen
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.00 Uhr
Das Panel widmet sich Filmbildern von medial aus dem Blickfeld geratenen Krisengebieten im Globalen Süden. Filmbilder jenseits derer aus der Ukraine und dem Nahen Osten sind verschwunden oder auf Stereotype reduziert, da sie Europas Wirtschaft aktuell nicht direkt betreffen: Syrien/Irak, Ost-Kongo und Sudan sowie Haiti und der Norden Südamerikas mit seinen Drogenkriegen. Kommt es wie etwa in Afghanistan zu einem Scheinfrieden in einer Diktatur, gibt es kaum noch authentische Filmbilder. Es stellt sich Frage nach der Dekolonisierung unseres Blicks auf Krisengebiete. Wie gestaltet sich die Arbeit von Filmschaffenden in diesen Regionen? Welche Möglichkeiten gibt es, ihre risikobehafteten Projekte zu finanzieren?
Teilnehmende: Markus Lenz (Filmemacher), Robert Krieg (Filmemacher), Ladislaus Ludescher (Medienforschung), u. A.
Moderation: Katja Maurer
In Kooperation mit dem Filmhaus Frankfurt
Netzwerken im World Café: Mehr Globale Filminhalte!
Mittwoch, 15. Mai, 9.30 – 12.00 Uhr
Wie eine divers aufgestellte kulturelle Filmarbeit gestalten, wenn die in Deutschland produzierten Filme primär auf Themen des Nordens ausgerichtet sind? Der Zukunftsrat des öffentlich-rechtlichen Rundfunks proklamiert ein Sparprogramm, um die Vielfalt der Inhalte im Sinne des Kulturauftrags geht es darin nicht. Doch der Entwurf für das neue Filmfördergesetz verspricht mehr Unterstützung von diversen Inhalten in der Produktion, für engagierte Verleihfirmen wird es demnach schwieriger, anspruchsvolle Filme herauszubringen. Und es steht noch offen, in welche Richtung die Kulturelle Filmförderung für Filmbildung und Kinos geht.
Aktive in der Film- und Bildungsarbeit, Medienexpert:innen sowie im Globalen Süden agierende Filmschaffende treffen sich in einem interaktiven Workshop, dem Format World-Café, um gemeinsam Konzepte und Strategien für mehr Präsenz von vielfältigen globalen Inhalten in Film und Fernsehen zu erarbeiten.
In Kooperation mit der AG Dokumentarfilm (AG DOK)
Anmeldung zum Netzwerktreffen: Hier klicken
Masterclass mit Elke Sasse: Die andere Perspektive
10.00 – 12.00 Uhr Masterclass; 13.00 – 14.30 Screening von „The Pickers“ (2024)
Für die renommierte Filmemacherin Elke Sasse sind globale Zusammenhänge ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. In dem vielfach prämierten Film „#MYEscape“ arbeitete sie mit Handyvideos von Flüchtenden aus Syrien, Afghanistan und Eritrea. In „The War on my Phone“ portraitiert sie Geflüchtete in Europa in ihrer Zerrissenheit zwischen einem Alltag in Sicherheit und den Nachrichten und Videos aus der Heimat. Für „Oil Promises“ dokumentierte sie über 10 Jahre die Auswirkungen von Ölfunden in ghanaischen Fischerdörfern. Mit „Corona Diaries“ schuf sie ein weltweites Tagebuch des Alltags unter der Pandemie. Ihr aktueller Film „The pickers“ (2024) behandelt die Arbeitsbedingungen von Migrant:innen, die in Europa unser Obst und Gemüse ernten. Elke Sasse spricht und diskutiert.