Filmempfehlungen
Aus den bei uns 2024 eingereichten aktuellen Filmen hat eine Fachjury Empfehlungen für die kulturelle und politische Bildungsarbeit ausgesprochen. Dazu gehören Spiel- und Dokumentarfilme fürs Kino und nicht gewerbliche Vorstellungen sowie TV-Dokumentationen und Reportagen.
Die Filme stehen im Original mit deutschen Untertiteln oder in deiner deutschsprachigen Fassung zur Verfügung und können unter dem angegebenen Kontakt bezogen werden. Schlagwörter zu Inhalten und Ländern/Regionen bieten Orientierung.
Stray Flower von Nandi Nastasia, Namibia/D 2024, 14´
Spielfilm, Namibia, Deutschland 2023, 14
Regie: Nandi Nastasja Buch: Laudika Hamutenya, Nandi Nastasja Kamera: Renier De Bruyn Musik: Patrick Kuhn Botelho Ton: Luka Fehrmann, Niklas Loose, Laurids Wartumjan, Konstantinas Grigalaitis , Timo Kleinemeier Schnitt: Emma Holzapfel Rechte in Deutschland: Filmakademie Baden-Württemberg, EMail: festivals@filmakademie.de
Themen: Flucht, Fluchtursachen, Heimat, Kolonialismus, Krieg
Länder: Deutschland, Namibia
1904. Die deutsche Kolonialmacht in Südwestafrika schlägt brutal den Aufstand der Herero und Nama nieder und verübt einen Völkermord. Hinavandu, eine junge Herero, kann sich vor dem Krieg in einem Aufnahmelager in Sicherheit bringen. Mit anderen Geflüchteten wartet sie hier darauf, dass die Deutschen sie abholen und zurück in ihre Dörfer bringen, und findet ihre Hoffnung wieder. Doch am Tag der Abreise wird ihr klar, dass sie nicht nach Hause gebracht werden.
Die Figuren wurden von Nachkommen der Zeitzeugen gespielt und nicht von ausgebildeten Schauspieler:innen.
The Boy who lived by the Sea von Shwe Yee Oo, Myanmar/D 2024, 21´
Dokumentation, Myanmar, Germany 2024, 21
Regie: Shwe Yee Oo Buch: Shwe Yee Oo Kamera: Nyan Lynn Aung Ton: Yan Aung Htun Schnitt: Seint Yamone Htoo Fernsehsender/Produktion: Yangon Film School Rechte in Deutschland: Yangon Film School, EMail: huth@yangonfilmschool.org
Themen: Armut, Familie, Kinder, Klima, Naturkatastrophen/ Tsunami
Länder: Myanmar
Ko Aung war einen Monat alt, als der Zyklon Nargis 2008 in Myanmar an Land ging. Der Sturm, der über das Ayeyarwady-Delta hinwegfegte und die Häuser, die Lebensgrundlagen und das Leben so vieler Menschen zerstörte, kostete ihm auch sein Gehör. Vierzehn Jahre später steht ein weiterer Zyklon namens Mocha kurz davor, sein Dorf Ka Byat im Bogale Township zu treffen. Ko Aungs Eltern wollen unbedingt von der Küste wegziehen und in einer Stadt leben, wo sie den Folgen des Klimawandels nicht mehr ausgeliefert sind und ihre Kinder eine bessere Ausbildung erhalten können. Während Ko Aung seinem Vater hilft, die Hütte auf das Schlimmste vorzubereiten, erzählt er von seiner Liebe zu seinem Dorf und seinem unerschütterlichen Glauben, dass das Meer seine Familie mit allem versorgen kann, was sie braucht.
The Soil of Namib: Dreams von Christian Zipfel, D 2023, 26´
Dokumentarfilm, Deutschland 2023, 26
Regie: Christian Zipfel Buch: Christian Zipfel Kamera: Jana Pape Musik: Christian Dellacher Ton: Christian Dellacher Schnitt: Bine Deutrich Fernsehsender/Produktion: TIME PRINTS Rechte in Deutschland: TIME PRINTS, EMail: deutrich@timeprints.de
Themen: Arbeit, Armut, Bodenschätze, Frauen, Geschichte, Kolonialismus, Rohstoffe
Länder: Namibia
Fernab, inmitten der namibischen Einöde, aufehemaligem deutsch-kolonialen Boden. Ungesicherte, bedrohliche Tunnel führen tief in einen monolithischen Berg hinein. Major, Esmeralda und Peter suchen in illegalen Minen nach Edelsteinen. Die Weite der Landschaft täuscht darüber hinweg, dass die Arbeiter:innen an diesem Ort in einem Teufelskreis gefangen sind. Die Sisyphusarbeit bringt nur wenig wirtschaftlichen Ertrag, gleichzeitig riskieren die Arbeiter:innen tagtäglich ihr Leben. Die Gruppe lebt in einem eigenen Mikrokosmos, ihre Träume scheinen begraben.
“The Soil of the Namib: Dreams” ist Teil des transmedialen Projekts “The Soil of the Namib”. Dazu gehören neben diesem Kurdokumentarfilm auch drei 360° Episoden.
Welterbe – Das Schloss und seine Festung von Moritz Siebert, Ghana/D 2023, 17´
Dokumentation, Deutschland, Ghana 2023, 17
Regie: Moritz Siebert Buch: hanna Keller Kamera: Moritz Siebert Ton: Niklas Kammertöns Schnitt: Maja Tennstedt Rechte in Deutschland: Moritz Siebert, EMail: info@siebertfilms.com
Themen: Kolonialismus
Länder: Deutschland, Ghana
Zwei Gebäude, die vor rund dreihundert Jahren von derselben Familie erbaut wurden: Ein Palast in Berlin – eine Festung in Ghana. Und doch finden die Besucher von Berlins opulentem Schloss Charlottenburg keinen Hinweis auf auf sein westafrikanisches Geschwisterhaus und die dunkle Geschichte, die sie verbindet.
I am fine but von Marc Sebastian Eils, D 2024, 55´
Dokumentation, Deutschland 2024, 55
Regie: Marc Sebastian Eils Buch: Marc Sebastian Eils Kamera: Hannes Schulze Musik: Paul Bittmann Ton: Nils Plambeck Schnitt: Marc Sebastian Eils Fernsehsender/Produktion: redgreenfilms GbR Rechte in Deutschland: redgreenfilms GbR, EMail: info@redgreenfilms.com
Themen: Freiwillige, Migration, Postkolonialismus, Rassismus
Länder: Deutschland, Kamerun
Ein Jahr als Freiwilliger in Berlin. Für Angeli aus Kamerun ist es die erste große Reise seines Lebens. Wie prägt ein Freiwilligendienst in einem anderen Land einen jungen Menschen? Was lernt er über Deutschland und was lernen die Deutschen von ihm? Ein Dokumentarfilm über Hinfallen und Aufstehen, über gute Absichten und weiße Schuhe, und über die Frage: Wie hoch ist Augenhöhe?
The Illusion of Abundance von E. Gonzalez & M. Lietaert, Brasilien/D 2022, 60´
Dokumentarfilm, Brasilien, Belgien 2022, 60
Regie: Erika Gonzalez Ramirez, Matthieu Lietaert Buch: Buch und Regie: Erika Gonzáles Ramírez, Matthieu Lietaert Kamera: Matthieu Lietaert Musik: Norbert Pflanzer Ton: Erika Gonzáles Ramírez Schnitt: Jan de Coster Fernsehsender/Produktion: Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) gGmbH Rechte in Deutschland: EZEF, EMail: hoffmann@ezef.de
Themen: Bodenschätze, Globalisierung, Heimat, Klima, Landwirtschaft, Menschenrechte, Umwelt/Ökologie, Widerstand
Länder: Brasilien, Honduras, Peru
Der Dokumentarfilm beleuchtet dabei die mutigen Kämpfe von Bertha, Carolina und Máxima in Honduras, Brasilien und Peru gegen die weltweite Umweltzerstörung. Sie lassen sich nicht zum Schweigen bringen, wenn multinationale Firmen für Profit den Verlust von Natur und Menschenleben riskieren. Máxima, eine einheimische Landwirtin aus Peru, wehrt sich gegen die Expansion des Goldbergbaus und kämpft für den Schutz ihrer Lebensgrundlagen. Carolina, die in Brasilien lebt, fordert Transparenz und Gerechtigkeit im Zusammenhang mit dem Dammbruch in Brumadinho. Berta Cáceres setzte sich gegen die Ausplünderung und Verschmutzung des Gualcarque-Flusses in Honduras für den Umweltschutz ein. Wie viele andere Umweltaktivist:innen wurde sie getötet. Ihre Tochter Bertha geht jedoch weiter ihren Weg und setzt sich seither für die Aufklärung dieses Verbrechens ein.
Harraga – Die, die ihr Leben verbrennen von Benjamin Rost, D 2023, 90'
Dokumentarfilm, Deutschland 2023, 59
Regie: Benjamin Rost (Co-Autor: Hicham Bourais) Buch: Benjamin Rost, Hicham Bourais Kamera: Jonas Schneider Musik: Alexander Vicar, Swallow X, Mohammed Ton: Benjamin Rost Schnitt: Erec Brehmer Fernsehsender/Produktion: SWR Rechte in Deutschland: MSZ Production and Consulting), EMail: rost_benjamin@yahoo.de
Themen: Abschiebung, Fluchtursachen, Kinder/Jugend, Menschenrechte, Migration
Länder: Marokko
Imad, Nourdine, Walid und Hamza wohnen in einer Steinhöhle unter einem Leuchtturm in Melilla. Jede Nacht brechen die marokkanischen Teenager in den naheliegenden Hafen ein. Dort versuchen sie unbemerkt auf Schiffe zu klettern, die zum spanischen Festland fahren. Sie und Dutzende andere Kinder haben im Schutz der Felsen ihre eigene Gesellschaft gegründet. Regisseur Benjamin Rost dokumentiert das beeindruckende Leben der Jugendlichen fünf Jahre lang. Der Filmtitel beschreibt die verbreitete Praxis, dass die illegalen nordafrikanischen Einwanderer bei einer Festnahme durch die Polizei ihre Papiere und somit auch ihre Identität verbrennen. Ein ergreifender Dokumentarfilm, der einen Einblick in eine unbekannte Welt bietet.
Kobalt – die dunkle Seite der Energiewende von A. Zajtman, Q. Noirfalisse, F 2023, 86´
Dokumentation, Frankreich 2022, 01:25:56
Regie: Arnaud Zajtman, Quentin Noirfalisse Buch: Louise Rozès Moscovenko Fernsehsender/Produktion: ARTE GEIE, EMail: assist-thema@arte.tv
Themen: Bodenschätze, Energie, Globalisierung, Klima, Kolonialismus
Länder: Frankreich, Kongo
Hitze, Dürre, Überschwemmungen: Die Klimakrise ist in Europa angekommen. Damit Autofahren weiter möglich bleibt und zugleich der CO2-Fußabdruck verringert wird, setzen die auf ihr Überleben bedachte Automobilindustrie und die EU-Kommission auf ein und dieselbe Lösung: den schnellen und umfassenden Umstieg auf Elektroautos. Tesla, aber auch Volkswagen, Volvo, Peugeot und Renault investieren Dutzende Milliarden Euro in die Elektromobilität. Und die benötigt vor allem eines: Batterien. Doch in denen wird, zumindest bei einer der beiden marktführenden Technologien, ein äußerst problematischer Rohstoff verbaut: Kobalt.
Kobalt ist wichtig für die Sicherheit und Langlebigkeit der Batterien. Es wird in Form von Erz geschürft, mit 65 bis 70 Prozent der weltweiten Kobaltproduktion hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo. 80 Prozent des kongolesischen Kobalts wird von Großunternehmen gefördert, die ihren Sitz in China, der Schweiz oder Kasachstan/Luxemburg haben. Der Rest wird von kleinen Bergbaufirmen praktisch mit der Hand geschürft.
Der Film zeigt die dunkle Seite der Kobaltgewinnung. Die Kinderarbeit im Kleinbergbau ist nur eines von vielen Problemen. Der gesamte Sektor ist von Korruption zersetzt. Böden werden verseucht, Gesundheit und Leben der Menschen aufs Spiel gesetzt. Und Chinas Marktdominanz treibt Europa in eine gefährliche Abhängigkeit …
Angesichts der gigantischen Probleme, die der begehrte Rohstoff mit sich bringt, sucht die EU nach anderen Wegen, um an Kobalt kommen. Und stellt eine unbequeme Frage: Sollten die Bergwerke in Europa wieder geöffnet werden?
This is our Everything von Frederik Subei, D 2023, 80´
Dokumentarfilm, Deutschland 2023, 80
Regie: Frederik Subei Buch: Frederik Subei Kamera: Frederik Subei Musik: Ulrich Kodjo Wendt Ton: Bela Brandes Schnitt: Manuel Domes Fernsehsender/Produktion: Frederik Subei Rechte in Deutschland: Frederik Subei, EMail: frederik.subei@yahoo.com
Themen: Gewalt, Klima, Landgrabbing, Menschenrechte, Politik, Rohstoffe, Tradition, Tradition/Moderne, Umwelt/Ökologie, Widerstand
Länder: Brasilien
Die Guajajara wollen nicht tatenlos zuzusehen, wie ihr Land und das des noch unkontaktierten Awá Volkes zerstört wird. Sie starten eine Gruppe von Waldschützern, die entschlossen sind, den Amazonas-Regenwald zu verteidigen – wenn nötig mit ihrem eigenen Leben. Ohne Unterstützung der Regierung patrouillieren sie in einem der letzten verbliebenen Regenwälder im Bundesstaat Maranhão, östlich des Amazonas in Brasilien. Die Guajajara teilen ihr Land auch mit den Awá, einem der letzten unkontaktierten Völker der Welt, die stark bedroht sind. Schlechte Ausrüstung, keine Bezahlung und die ständige Bedrohung durch die Holzfällermafia halten sie nicht davon ab, für ihr Land einzustehen. Aber ihre Arbeit ist gefährlich. Auf den Anführer Olimpio ist ein Kopfgeld ausgesetzt. Der Film erzählt die Geschichte eines Volkes, dessen Welt um sie herum zusammenbricht. Für Olimpio und die Waldschützer steht mehr auf dem Spiel als Umweltschutz – der Wald ist das Herzstück ihrer Kultur und Identität.
The Pickers von Elke Sasse, D 2024, 90´
Dokumentarfilm, Deutschland 2023, 90
Regie: Elke Sasse Buch: Elke Sasse Kamera: Marcus Zahn, Sulav Singh Chettri, Paras Tamu Rai Musik: Marcus Zahn Ton: Pedro Anacleto, Pratiksha Dhakras , Tassos Gikas, Sebastian Löffler, Jan Rosemann Schnitt: Janine Dauterich, Peter Klum Fernsehsender/Produktion: Berlin Producers, EMail: julia.gschwind@berlin-producers.de / elke.sasse@berlin-producers.de
Themen: Arbeit, Fairer Handel, Landwirtschaft, Menschenrechte, Migration
Länder: Griechenland, Italien, Mali, Marokko, Nepal, Pakistan, Spanien
Der Film dokumentiert die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Migrant:innen, die auf Europas Feldern unser Obst und Gemüse ernten: Seydou aus Mali pflückt italienische Orangen, ohne Vertrag, bezahlt pro Kiste. Er wohnt in einer Siedlung aus selbstgebauten Hütten ohne Strom und Wasser. Adil und Naveed aus Pakistan ernten griechische Oliven, seit 8 Jahren ohne Papiere und in ständiger Angst vor Festnahmen. Bahija aus Marokko pflückt spanische Erdbeeren. Sie kam mit einem offiziellen Visum und hat Papiere. Den Mindestlohn bekommt auch sie nicht. Kirti aus Nepal erntet portugiesische Blaubeeren. Für die in Portugal dringend benötigten Erntehelfer aus Nepal gibt es keine offiziellen Visa. So kam Kirti über einen „Agenten“ und hat nun über 10.000€ Schulden.
Eine Million Migrant:innen arbeiten auf Europas Feldern. Ausbeutung ist dabei eher die Regel als die Ausnahme. Unser täglich Obst und Gemüse beruht auf Ausbeutung am Ende der Lieferkette.
Code der Angst von Appolain Siewe, Kamerun/D 2023, 83‘
Dokumentarfilm, Kamerun und Deutschland 2023, 83
Regie: Appolain Siewe Buch: Appolain Siewe Kamera: Julia Weingarten und Robert Többe Musik: Árpád Bondy Ton: Andreas Mohnke und Hervé Guemeteu Schnitt: Nicole Fischer, BFS Fernsehsender/Produktion: Deutsche Welle / EinheitFilm Produktion Rechte in Deutschland: Info über EinheitFilm Produktion, EMail: info@einheitfilm-produktion.com
Themen: Heimat, Kolonialismus, Menschenrechte, Politik, Postkolonialismus, Queer, Tradition/Moderne
Länder: Kamerun
In Kamerun ist Homosexualität auch heute noch eine Straftat und ein großes gesellschaftliches Tabu. Nach der Lektüre eines Artikels über die Ermordung des LGBTQ+-Aktivisten Eric Lebemes beschließt der in Berlin lebende Regisseur Appolain Siewe, mit einer Kamera im Gepäck in sein Geburtsland zu reisen. Im Gespräch mit verschiedenen Akteur:innen der LGBTQ+-Szene versucht Siewe, die Homophobie seines Landes und seiner eigenen Erziehung zu verstehen. Auf seiner Reise erfährt er mehr über die gesellschaftliche Realität vor Ort und wird gleichzeitig mit der zerbrochenen Beziehung zu seinem Vater konfrontiert, die ihn vor schwere persönliche Herausforderungen stellt.
Theatre of Violence von Łukasz Konopa & Emil Langballe, Dänemark/D 2023, 105‘
Dokumentarfilm, Deutschland/Dänemark 2023, 104
Regie: Lukasz Konopa, Emil Langballe Kamera: Kacper Czuba Fernsehsender/Produktion: Corso Film Köln Rechte in Deutschland: Cine Global, EMail: daniel@cineglobal.de
Themen: Bodenschätze, Gerechtigkeit, Gewalt, Globalisierung, Menschenrechte, Missbrauch, Waffenexport
Länder: Uganda
Joseph Konys Lord’s Resistence Army (LRA) verübte in Uganda unaussprechliche Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung. 100.000 Menschen fanden den Tod und bis zu 100.000 Kinder wurden verschleppt. Dominic Ongwen, der innerhalb der LRA eine hohe Position innehatte, muss sich nun vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verantworten. Im Alter von neun Jahren entführt, stieg der ehemalige Kindersoldat auf und wurde selbst zum Täter. Seine Verteidigung wird angeführt von Krispus Ayena, dessen Brüder selbst der LRA zum Opfer gefallen sind. Ayena reist nach Uganda und ergründet, wie sich die Gesellschaft von dem Trauma erholen kann und wie man mit heimkehrenden Kindersoldat*innen umgehen soll. Sind sie voll schuldfähige Täter:innen oder Opfer?
Eren von Maria Binder, D 2023, 94´
Dokumentarfilm, Deutschland 2023, 94
Regie: Maria Binder Kamera: Meryem Yavuz Musik: Claudia Fierke Ton: Maria Binder (O-Ton), Dominik Avenwedde (Mischung) Schnitt: Angelika Levi Fernsehsender/Produktion: Film Five GmbH Rechte in Deutschland: Film Five GmbH, EMail: celine@filmfive.net
Themen: Frauen, Menschenrechte, Politik, Queer, Widerstand
Länder: Türkei
Das Portrait eine Frau, die seit mehr als 30 Jahren für Grundrechte und Frieden in der Türkei kämpft. Als Anwältin und Menschenrechtsverteidigerin ist Eren Keskin eine der Hauptakteur*innen und Kläger*innen für Frauen-, LGBTQIA+ und Minderheiten-Rechte, gegen Folter und sexualisierte Gewalt. Ihr ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit scheut keine Tabus und rüttelt an den Fundamenten des türkischen Staates. Jetzt wird sie selbst zur Angeklagten, zur Staatsfeindin gemacht. In mehr als hundert Strafverfahren droht ihr eine lebenslange Haftstrafe. Wieviel Zeit ihr in Freiheit bleibt, weiß sie nicht. Jeden Moment kann sie für immer hinter Gittern verschwinden.
Das leere Grab von Agnes Lisa Wegner & Cece Mlay, D/Tansania 2024, 97´
Dokumentarfilm, Tansania/Deutschland 2024, 97
Regie: Cece Mlay & Agnes Lisa Wagner Buch: Agnes Lisa Wegner, Cece Mlay Kamera: Marcus Winterbauer Musik: Hannah v. Hübbenet Ton: Oliver Stahn Schnitt: Donni Schoenemond Fernsehsender/Produktion: Kijiweni Productions & kurhaus Production/ZDF Rechte in Deutschland: Salzgeber, EMail: pohl@salzgeber.de
Themen: Heimat, Identität, Kolonialismus, Menschenrechte, Rassismus, Tradition/Moderne
Länder: Deutschland, Tansania
Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Bis heute ist unklar, wie sie identifiziert und zurückgeführt werden können. „Das leere Grab“ folgt zwei Familien auf ihrer mühsamen Suche nach ihren Vorfahren: Im Süden Tansanias begibt sich der junge Anwalt John Mbano mit seiner Frau Cesilia auf die Spuren seines Urgroßvaters, der vor über 100 Jahren von der deutschen Kolonialarmee hingerichtet wurde. Der Schädel seines Ahnen wurde damals zu rassistischen „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht; die Familie wird bis heute von diesem Schmerz heimgesucht. Ähnlich geht es Felix und Ernest Kaaya: Im Norden Tansanias kämpfen sie um die Rückführung der Gebeine ihres Vorfahren und begeben sich dafür in die Metropole Dar es Salaam. Beide Familien ringen mit dem Dickicht deutscher und tansanischer Bürokratie, erhalten aber auch Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Konradin Kunze, die in Deutschland Sichtbarkeit für das Thema schaffen. Mit deren Hilfe werden die Mbanos schließlich im Auswärtigen Amt in Berlin empfangen, und dann kommt sogar Bundespräsident Steinmeier in ihre Heimatstadt, um sich für das zugefügte Leid zu entschuldigen. Das Grab jedoch ist immer noch leer.
Der neue gute Deutsche von Peter Heller, D 2023, 72´
Dokumentarfilm, Deutschland 2023, 72
Regie: Peter Heller Buch: Peter Heller Kamera: Thomas Willke , Klaus Lautenbacher, Otmar Schmied Ton: Tobias Rehm, Gregor Kuschel Schnitt: Wolfgang Grimmeisen Fernsehsender/Produktion: Filmkraft - Peter Heller Filmproduktion Rechte in Deutschland: Filmkraft Film, EMail: filmkraft@t-online.de
Themen: Geschichte, Kolonialismus
Länder: Afrika, Deutschland, Kamerun
Der Kameruner Rudolf Manga Bell wurde im deutschen Geist erzogen, später jedoch als König seines Volkes am Galgen seiner deutschen Kolonialherren hingerichtet. Der König wird heute als Märtyrer und Nationalheld in Kamerun verehrt. Der Film nimmt seit Jahrzehnten die Spurensuche seines Großneffen, Jean Pierre Eyoum auf, der selbst Lehrer in Bayern heute wachsendes politisches Engagement für die Rehabilitierung des ermordeten afrikanischen Königs zeigt.
Omen von Baloji, Belgien/Kongo/D 2023, 92´
Spielfilm, Belgien/Kongo 2023, 92
Regie: Baloji Buch: Baloji Kamera: Joaquim Philippe Musik: Liesa Van der Aa Ton: Jan Deca Schnitt: Bruno Tracq, Bertrand Conard Fernsehsender/Produktion: Wrong Men, Belgien Rechte in Deutschland: Grandfilm GmbH, EMail: ph@grandfilm.de
Themen: Familie, Heimat, Identität, Kolonialismus, Migration
Länder: Kongo
Koffi ist besessen. Das glaubt zumindest seine Familie, die ihn deshalb Zabolo, Zeichen des Teufels, nennt. Er kehrt nach vielen Jahren erstmals an seinen Geburtsort im Kongo zurück, nachdem er dort jahrelang geächtet wurde. Koffi will sich den Segen der Familie für seine Heirat mit Alice einholen, mit der er in Belgien lebt. Doch die alten Feindseligkeiten sind weiterhin spürbar, einzig seine Schwester Tshala steht dem kollektiven Aberglauben kritisch gegenüber. Koffi will die Gründe für seine Ächtung verstehen und stößt dabei auf ein Familiengeheimnis. Und dann ist da noch Paco, ein Junge aus einer Straßengang, dessen Schicksal mit Koffis Leben verbunden zu sein scheint.
Mit seinem vielfach ausgezeichneten Spielfilmdebüt erforscht der Musiker, Filmemacher und Allroundkünstler Baloji auf eindringliche Weise, wie sehr Aberglauben und Vorurteile das Schicksal seiner vier Hauptfiguren beeinflussen. OMEN ist ein Film voller unvergesslicher Bilder, ein umwerfender Beweis für die kreative Energie des aktuellen afrikanischen Kinos.
Filmpreis Globale Perspektiven 2024.
Begründung der Jury:
In dem Film OMEN des belgisch-kongolesischen Rappers Baloji wird Koffie (Marc Zinga) als Zabolo – also als Zauberer – angesehen. Er wurde von seiner Mutter verstoßen. Nach 15 Jahren Abwesenheit kehrt er nach Lubumbashi zurück. Begleitet von seiner zukünftigen Frau Alice (Lucie Debay) wird er mit den Vorurteilen und dem Misstrauen seiner Mitmenschen konfrontiert.
„OMEN von Baloij hat uns in seinen Bann gerissen, denn er erzählt die Geschichten der Hauptcharaktere auf eine atemberaubende und cinematographisch gelungene Art und Weise. Die schauspielerische Leistung, die Kostüme wie auch die Musik erschaffen eine Atmosphäre, die einen nicht mehr loslässt. Der Film vermittelt uns die Konflikte und Traumata vieler Generationen, so auch ihre Kultur und Spiritualität. OMEN mischt märchenhafte Inhalte mit der harten Realität und steckt voller unvergesslicher Bilder von Menschen und ihren Geschichten, die erzählt werden müssen und die unseren Horizont erweitern“.
Einhundertvier von Jonathan Schörnig, D 2023, 92´
Dokumentarfilm, Deutschland 2023, 92
Regie: Jonathan Schörnig Buch: Jonathan Schörnig / Adrian Then Kamera: Jonathan Schörnig / Johannes Filous Schnitt: Jonathan Schörnig Fernsehsender/Produktion: UN TV-Produktion Rechte in Deutschland: UCM.ONE GmbH, EMail: robert.zimmermann@ucm.one
Themen: Flucht, Minderjährige Geflüchtete, Politik
Länder: Afrika, Deutschland, Italien, Libyen, Malta
Wie eine Seenotrettung ablaufen kann, übersteigt jegliche Vorstellungskraft. Erzählt aus der Retter Perspektive bringt der Film diese dramatische Situation näher.
Kurz nach dem Notruf begleiten mehrere Kameras unterschiedliche Situationen gleichzeitig.
Verschiedenen Blickwinkeln bieten die Möglichkeit einen eigenen Fokus auf die parallel stattfindenden Handlungen zu setzen. Während der Suche des vorausfahrenden Beibootes nach dem Flüchtlingsboot beginnt die ungeschnittene Echtzeit-Dokumentation bis zur erfolgreichen Rettung.
Die Lage spitzt sich durch Erscheinen der Libyschen Küstenwache zu und die politische Situation lässt die Crew mit den geretteten Menschen mehrere Tage in Not, denn kein Mittelmeeranrainerstaat erlaubt die Anlandung. Erst nach mehreren Tagen und einem aufkommenden Gewitter wird ein europäischer Hafen erreicht.
Mit 20 wirst du sterben von Amjad Abu Alala, Sudan/Frankreich/Ägypten/Norwegen/Katar, D 2022, 102´
Spielfilm, SDN/FR/EGY/GER/NOR/QAT 2022, 102
Regie: Amjad Abu Alala Buch: Yousef Ibrahim & Amjad Abu Alala Kamera: Sébastien Goepfert Musik: Amine Bouhafa Ton: Rawad Hobeika & Rana Eid Schnitt: Heba Othman Fernsehsender/Produktion: ANDOLFI (Frankreich), TRANSIT FILMS (Ägypten), DUOFILM (Norwegen), DIE GESELLSCHAFT DGS (Deutschland); Koproduktion: STATION FILMS (Sudan), FILM CLINIC (Ägypten) Rechte in Deutschland: missingFILMs Verleih GmbH, EMail: festivals@missingfilms.de
Themen: Familie, Heimat, Identität, Religion, Tradition/Moderne
Länder: Afrika, Sudan
Sudan, Al-Jazira Provinz, heutzutage – Als Muzamil geboren wird, prophezeit der heilige Mann des Dorfes ihm, dass er mit 20 Jahren sterben wird. Muzamil’s Vater hält dieses Verhängnis nicht aus und verlässt die Heimat. Seine Mutter Sakina, erzieht ihren Sohn überfürsorglich. Eines Tages wird Muzamil 19 Jahre alt… Allein muss er sich entscheiden: dem Fluch ergeben, oder kann er sich ihm entziehen?
Der Film war Sudans erster Beitrag für den Oscar. Er lief dort 2021 als sudanesischer Beitrag im Rennen um den besten internationalen Film.
Ich Capitano von Matteo Garrone, BEL/ITA 2023, 121´
Spielfilm, Belgien, Italien 2023, 120
Regie: Matteo Garrone Buch: Matteo Garrone, Massimo Gaudioso, Massimo Ceccherini, Andrea Tagliaferri Kamera: Paolo Carnera Musik: Andrea Farri Ton: Maricetta Lombardo Schnitt: Marco Spoletini Fernsehsender/Produktion: Rai Cinema, Archimede, Tarantula, Pathé, Logical Content Ventures Rechte in Deutschland: X Verleih, EMail: s.brumma@x-verleih.de
Themen: Kinder/Jugend, Migration
Länder: Afrika, Lybien, Senegal
Seydou und Moussa leben im Senegal und teilen einen Traum: Die beiden Teenager wollen in Europa leben und als Musiker berühmt werden. Ihr Wunsch samt Aussicht auf ein besseres Leben ist so groß, dass sie eines Tages alle Warnungen in den Wind schlagen und sich voller Abenteuerlust auf den Weg nach Italien machen. Doch ihre Reise wird nicht der Roadtrip, den sie sich vorgestellt haben. Der Weg durch die Wüste, die libyschen Gefängnisse und auch die Überquerung des Meeres stellen sich als lebensgefährlich heraus. Die beiden Freunde müssen nicht nur für ihren Traum kämpfen, sondern auch um ihr Überleben.
Filmpreis Globale Perspektiven 2024, Lobende Erwähnung.
Begründung der Jury:
In ICH CAPITANO werden die Gefahren und die Brutalität in den verschiedenen Situationen, denen sich Seydou und Moussa auf ihrer Flucht stellen müssen so überzeugend dargestellt, dass man als zuschauende Person das Gefühl hat, direkt neben ihnen zu stehen. Die beiden Hauptdarsteller, welche das erste Mal vor der Kamera standen, verkörpern ihre Rollen mit einer so großen Authentizität, dass man mit ihnen leidet und sich auch mit ihnen freut.
Die Liebe in ungleichen Zeiten von Amil Shivji, Tansania/Südafrika/Katar/D, 2023 88´
Spielfilm, Tansania, Südafrika, Deutschland, Katar 2023, 88
Regie: Amil Shivji Buch: Amil Shivji und Jenna Bass Kamera: Zenn Van Zyl Musik: Amine Bouhafa, Amélie Legrand Schnitt: Nadia Ben Rachid, Matthew Swanepoel Fernsehsender/Produktion: Steven Markovitz & Amil Shivji, Kijiweni Productions Rechte in Deutschland: jip film & verleih, EMail: info@jip-film.de
Themen: Frauen/Mädchen, Kolonialismus, Politik, Widerstand
Länder: Afrika, Tansania
Denge, ein rebellischer junger Mann, trifft eines Nachts auf Yasmin, eine junge indisch-sansibarische Frau, welche vor kurzem in eine Zwangsehe mit einem viel älteren Mann vermählt wurde. Diese Begegnung ist der Auslöser für eine Reihe von verpassten Gelegenheiten für die unglücklich Verliebten. Denge ist tief in den Unabhängigkeitskampf gegen die britische Herrschaft verstrickt und übersetzt und verteilt sowjetische Propaganda. Sie fühlt sich zu seinen Idealen hingezogen, während er sich in ihrer Nähe frei fühlt. Als Denge durch seine jugendlichen Leichtsinn hinter Gittern landet, ist es an Yasmin, Teil des großen Kampfes zu werden und den zu befreien, den sie liebt. Der Film ist ein vielfach ausgezeichnetes politisches Drama über Liebe, Widerstand und Freiheit, das in den letzten Jahren der britischen Kolonialzeit auf Sansibar spielt und auf dem preisgekrönten Swahili-Roman von Adam Shafi basiert.
Prisoners of Fate von Mehdi Sahebi, CH 2023, 100´
Dokumentarfilm, Schweiz 2023, 100
Regie: Mehdi Sahebi Buch: Mehdi Sahebi Kamera: Mehdi sahebi Musik: Marjan Farsad- Ahmad Zaher Ton: Ezat Alizadeh, Mehdi Sahebi Schnitt: Mehdi Sahebi Fernsehsender/Produktion: 3sat- Srf/ Sorafilm GmbH Rechte in Deutschland: Sorafilm GmbH, EMail: aya.domenig@sorafilm.ch
Themen: Flucht, Identität, Migration
Länder: Afghanistan, Iran, Schweiz
«Prisoners of Fate» begleitet Geflüchtete aus Afghanistan und Iran in ihrem Alltag in der Schweiz. Mahmad, ein Deserteur, Sanam, von ihrem kleinen Sohn getrennt, Ezat, der sich um seine zurückgelassene Mutter sorgt und der Jugendliche Omid, der mit überwältigendem Heimweh zu kämpfen hat, empfinden alle Ohnmacht angesichts ihres Schicksals. Nach den Strapazen der Flucht stehen sie nicht nur vor der Herausforderung, sich als Asylsuchende in einem fremden Land zurechtfinden zu müssen, sondern sind mit dem schmerzhaften Prozess der Vergangenheitsbewältigung konfrontiert. In ihren dunklen Momenten bezeichnen sie sich als «Gefangene des Schicksals», doch dank Freundschaft, Zusammenhalt und Humor schöpfen sie immer wieder Hoffnung.
Togoland Projektionen von Jürgen Ellinghaus, Frankreich/Togo/D 2023, 96´
Dokumentarfilm, Frankreich, Deutschland, Togo 2023, 96
Regie: Jürgen Ellinghaus Buch: Jürgen Ellinghaus Kamera: Rémi Jennequin Musik: Eustache Kamouna Ton: Caled Boukari Schnitt: Nina Khada Fernsehsender/Produktion: Les Films de l'oeil sauvage, maxim film, UGP, Rundfunk Berlin-Brandenburg Rechte in Deutschland: maxim film, EMail: peter.roloff@maxim-film.de
Themen: Arbeit, Bildung, Geschichte, Gewalt, Heimat, Identität, Kolonialismus, Krieg, Rassismus, Tradition/Moderne
Länder: Togo
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg begab sich der „Afrikaforscher“ und Filmregisseur Hans Schomburgk auf eine beispiellose Filmexpedition nach Westafrika, um im Norden der damaligen deutschen Kolonie Togo in exotischem Dekor Abenteuer- und Dokumentarfilme zu drehen. In Togo blieben diese bis heute so gut wie unbekannt. Geleitet vom Reisebericht der Schauspielerin Meg Gehrts reist Jürgen Ellinghaus mehr als ein Jahrhundert später mit einem mobilen Kino an Originaldrehorte der Filme von Schomburgk. Zusammen mit den togolesischen Zuschauer:innen ergründet Ellinghaus den historischen Kontext der Filmbilder und die Auswirkungen des Kolonialismus. Was zeigen die Filme, was verschweigen sie über „Togoland“, das seinerzeit als „Musterkolonie“ des Deutschen Reiches gepriesen wurde?
Provisorium von Markus Lenz, Kolumbien/D 2023, 95´
Dokumentarfilm, Deutschland, Kolumbien 2023, 95
Regie: Markus Lenz Buch: Markus Lenz Kamera: Markus Lenz Musik: Santiago Amaya Martinez Ton: Juan David Mejía Vasquez, David Leonardo Acevedo Ávila Schnitt: Markus Lenz, Anika Simon (BFS) Fernsehsender/Produktion: Malenfilm Rechte in Deutschland: Markus Lenz, EMail: ma.lenz@hotmail.de
Themen: Bildung, Familie, Frauen, Gewalt, Heimat, Integration, Krieg, Menschenrechte, Politik
Länder: Kolumbien
Seit der Unterzeichnung des historischen Friedensabkommens zwischen FARC-Guerilla und Regierung ist viel Zeit ins Land gegangen. Vicky und Yulieth, zwei junge Frauen, kampferprobt und entschlossen, blicken im Jahr 2017 zögerlich in die tiefen Weiten der Bergwelt Ituangos in Nordkolumbien. Eine ungewisse Zukunft liegt vor ihnen und der Alltag der Guerilla bestimmt noch immer ihr Leben. Über fünf Jahre folgt die Kamera den beiden Guerilleras, die vor einem tiefgreifenden und existenziellen Prozess der Veränderung ihrer jungen Leben stehen. Während die politische Rechte an Fahrt gewinnt, müssen die beiden Frauen ihren Platz in einer ihnen feindseilg gegenüberstehenden Mehrheitsgesellschaft finden und als neue Staatsbürgerinnen versuchen, die neuen Herausforderungen im zivilen Leben zu bestehen.
Independence von Felix Meyer-Christian, D 2023, 90´
Dokumentarfilm, Deutschland 2023, 93
Regie: Felix Meyer-Christian Buch: Felix Meyer-Christian, Helen Wendt Kamera: Philine von Dueszeln, Thomas Oswald Musik: Marcus Thomas Ton: Martin Lutz Schnitt: Stéphanie Morin Fernsehsender/Produktion: Costa Compagnie Rechte in Deutschland: Verleih Cine Global, EMail: daniel@cineglobal.de
Themen: Kolonialismus, Politik, Rassismus, Widerstand
Länder: Deutschland, Großbritannien, Mosambik, Spanien
Die afrodeutsche Schauspielerin Helen Wendt erkundet ihre Familiengeschichte und ihre Identität zwischen der DDR, Mosambik und Berlin. Parallel folgt der Film Mitgliedern von Unabhängigkeitsbewegungen in Mosambik, Südsudan, Großbritannien, Katalonien und Bayern und fragt, was es für Menschen bedeutet, für ihre Freiheit zu kämpfen. Was bedeutet Unabhängigkeit wirklich und wie prägen Kolonialismus und Rassismus – die Ursache vieler Unabhängigkeitsbewegungen – die Welt bis heute?
Während Helen durch Begegnungen mit ihrer Familie in Maputo und Berlin mehr über sich und ihre Vergangenheit erfährt, folgt die Kamera wütenden Protesten, porträtiert emotionale Berichte von Politiker*innen, Freiheitskämpfer*innen und Geflüchteten, gleitet entlang Küsten und Bergen und vereint die vielstimmigen Erzählungen bei Black-Lives-Matter-Protesten in Berlin.
Schlagende Argumente von Shameela Seedat, Südafrika 2022, 85'
Dokumentarfilm, South Africa, Finland 2022, 85
Regie: Shameela Seedat Kamera: Tareq Abouamin, Moses Bwayo, Michael Carter, Bert Haitsma, Nic Hofmeyr, David Kihima, Gray Kotze, Ibrahim Muthadir, Adebayo Okeowo, Joseh Ssozi, Francois Verster, Luke Younge Musik: Dauwd Al Hilali, Warrick Sony, Gary Thomas, Konono No1, Braam du Toit, Cornell Boshoff, Peter Coyte, Ton: Lorella Jowi, President Tshamano Kapa, Owen Lebengwa, Joseph Ssozi, Shameela Seedat, Francois Verster Schnitt: Khalid Shamis, Peter Neal, Francois Verster Fernsehsender/Produktion: arte France/STEPS Rechte in Deutschland: STEPS, EMail: theresa@steps.co.za
Themen: Arbeit, Bildung, Menschenrechte, Migration
Länder: Afrika
Jedes Jahr treffen sich über hundert Jurastudent.innen aus ganz Afrika, um am African Moot Wettbewerb teilzunehmen: in einer simulierten Gerichtsverhandlung vor dem Afrikanischen Gerichtshof für Menschenrechte werden dieses Mal die Rechte von Flüchtlingen auf dem Kontinent verhandelt. Die nächste Generation der juristischen Elite in Afrika zeigt, was sie kann.